Vergangenen Dienstag (ist es wirklich schon so lange her) war nun schon endlich das Konzert von Kina Grannis 😎 Ich machte mich gleich nach Feierabend auf den Weg. Und ich hoffte, dass sich die Fahrt wegen des Unfalls am selben Tage (kaputte Brücke einer anderen Autobahn durch Brandstiftung, mit Massenkarambolage und einem Toten) nicht allzu sehr hinauszögern würde.
Die Fahrt an sich ging auch recht zügig. Aber vor Ort, in Köln ab Autobahnausfahrt – da ging es kaum voran. Wenn das der normale Feierabendverkehr war, na dann prost Mahlzeit. Nach knapp zwei Stunden (anstatt laut Navi einer) war ich dann aber endlich da.
Warten
Durch die Verspätung blieb mir auch keine Zeit, etwas essen zu gehen, sondern stellte mich in der Warteschlange an, denn es war bereits etwa 19 Uhr. Eine genaue Einlasszeit stand leider nicht auf dem Ticket, wie ich vor Ort bemerkte.
Blöd nur, dass die Warteschlange vor dem Luxor vor den Reihenhäusern daneben entlang ging – darin waren verschiedene Imbisse, aus denen es lecker duftete 😐 Ich traute mich aber nicht, reinzuhuschen und mir etwas zu kaufen (zum Beispiel ein Pizzastück für 1,50, wie es an einer Fensterscheibe stand). Aber es ging zum Glück bald rein 🙂
Nachdem ich endlich meine Jacke an der Garderobe abgeben konnte, holte ich mir eine Bionade und stellte mich an die Bühne. Das war wirklich eine kleine Räumlichkeit, ein solch kleines Konzert hatte ich noch nicht mitgemacht 🙂 Ich hatte etwa fünf, sechs Köpfe vor mir. Offiziell passen da wohl bis zu 500 rein. Und ich tippe mal, dass das aufgrund ihres nicht sehr hohen Bekanntheitsgrades nicht ausverkauft war. Zum besseren Eindruck: Blick von der Bühne (leer), Blick zur Bühne (ausverkauft). Ich hoffe, die Links funktionieren.
Und ich freute mich schon arg doll Ja, auch wenn man es mir eher weniger ansah. Ich bin auch diesbezüglich sehr introvertiert und musste daher in der Situation auch an Koibris entsprechenden Beitrag denken *g* Innerlich kann ich wer weiß was für hohe Luftsprünge machen, nach außen hin ist das eher als leichtes Lächeln zu bemerken.
Eingebildeter Freund
Um 20 Uhr sollte es offiziell losgehen. Etwa zehn Minuten später kam ein Mann mit Gitarre auf die Bühne, der sich als Jesse a.k.a. „Imaginary Friend“ vorstellte. Er spielte mehrere Lieder, die meines Erachtens musikalisch sehr gut zu Kina (und den Fans) passten.
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=yWONPRDSsKM&showinfo=0]
Gegen 20:35 Uhr verließ er wieder die Bühne.
Konzert
Gegen 21 Uhr kam dann endlich Kina auf die Bühne 😎 Sie hatte natürlich ihre Gitarre dabei. Und es kam ein Mann namens Keith auf die Bühne, der sie auf dem Kontrabass begleitete. Das war eine sehr schöne und harmonische Ergänzung bzw. Erweiterung der Musik. Sie spielte dabei nicht ausschließlich eigene Lieder:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=Iwh3f1vs0Yg&showinfo=0]
Bei ein paar Liedern verließ er die Bühne, wo sie die Lieder dann nur auf ihrer Gitarre begleitete. Leider kündigte sie bereits um 21:45 Uhr ihr letztes Lied an. Nach einem großen traurigen „Oh!“ von der Menge meinte sie, es wäre ihr „letztes“ Lied – mit Gänsefüßchen, also ohne Zugabe.
Dieses Lied spielte sie dann ohne Stromunterstützung, dafür forderte sie das Publikum auf, mitzusingen.
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=MoHzuLY1lcM&showinfo=0]
Leider war ich dank meines eingerosteten Schulenglischs bei „Message From Your Heart“ nur in einer Zeile textsicher: „This is a Mesaage from your Heart“.
Nach einem kurzen Verschwinden kam sie dann zur Zugabe wieder auf die Bühne und bat um Liedvorschläge. Sie spielte dann „Stay Just A Little“:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=yocWxAA_OZs&showinfo=0]
Wegen großem Jubels kam sie noch für eine zweite Zugabe zurück auf die Bühne, wozu sie meinte, dass sie darauf nicht vorbereitet sei. Und sie bat wieder um Liedvorschläge. Auch hier traute ich mich nicht, „Sound of Silence“ (hiermit sei mir auch der Verweis auf den passenden Kurzfilm erlaubt) mit meinem Stimmchen rauszurufen. Aber es war interessant, sie mal rappend zu erleben, das kannte ich noch nicht 😀
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=sxxM08gMmwE&showinfo=0]
Im Anschluss an die zweite Zugabe (oder war es bereits nach der ersten?) spielte sie nochmal den Refrain von „Message From Your Heart“ an, diesmal beschränkte ich mein Mitsingen auf den Herzschlag 😉
Als sie dann von der Bühne ging, gab es natürlich wieder Applaus. Diesmal jedoch wesentlich lauter und sehr lange. Zwischendurch gab es auch „Kina!“-Rufe. Aber es half nichts, es blieb bei diesem Ende gegen 22:10 Uhr. Wobei ich mir aber auch dachte, dass das nicht so verkehrt ist, dass das Konzert recht kurz war. Denn ich hatte mich die Tage zuvor nicht dazu aufraffen können, eher schlafen zu gehen. Und ich würde auch so eh schon ziemlich spät zuhause ankommen 😉
Tiefpunkte
Es war sehr schön, sie live zu erleben. Leider gab es mehrere Faktoren, die es mir schwer unmöglich machten, mich voll und ganz auf die Musik einzulassen. So wie mich die Musik eben ganz einnimmt, wenn ich sie für mich alleine zuhause oder im Auto höre.
Zum einen war da meine Konzentrationsschwierigkeit. Ich schweifte in Gedanken wieder ab. Entweder war ich komplett woanders oder ich dachte daran, wie ich formulierte diesen oder jenen Eindruck bereits für den Blogbeitrag vor 🙄
Das alleine war jedoch nicht das Ausschlaggebende. Und auch das immer wieder knutschende junge Pärchen vor mir war nicht das Schlimmste. Nein, was mich am meisten abgelenkt hat, war das dauernde Geknipse um mich herum. Gleich drei dicke Spiegelreflexkameras. Und zig Arme, die immer wieder eine Kamera und oder ein Mobilfon in die Höhe hielten.
Es leuchtete rechts mal wieder ein Display auf, es wurde gezoomt und geknipst. Dann wurde links mitgefilmt. Dann wurde rechts auf einem Tatschbildschirm per Fingerbewegung gezoomt. Schrecklich. Dass viele Kameras dabei haben, habe ich ja auf früheren Konzerten schon bemerkt. Aber so nervig wie bei einer so kleinen Örtlichkeit hatte ich sie noch nie erlebt. Es gab einfach kein Entrinnen.
Einmal hielt direkt vor mir eine eine Kamera hoch und filmte wohl mit. Ich schaute links vorbei – sie bewegte die Kamera etwas nach links. Ich schaute daraufhin rechts dran vorbei – einmal dürft ihr raten., was passierte … so ging ich etwas in die Knie und schaute ich unten drunter her.
Am besten wäre es, wenn alle Kameras und Handys abgegeben werden müssten. Nur wie lang würde es dann dauern, bis man sie fürs Foto nach der Show wieder zurückbekommt? Das ist also ziemlich unrealistisch. Abgesehen davon, dass man abtasten müsste, um sicherzugehen, dass auch wirklich nichts „reingeschmuggelt“ wird. Ich denke, vor dem nächsten Konzert eines „kleineren“ Künstlers werde ich darauf acht gegen, dass die Bühne und die Halle geräumiger sind. Falls das nicht der Fall sein sollte (und ich nicht sichergehen kann, in der ersten Reihe zu landen), werde ich es wohl lieber sein lassen.
Warten II
Umso schöner war es, dass noch ein „Meet & Greet“ bevorstand. So konnte sich meine innerliche Aufruhr etwas beruhigen und ich hatte wieder etwas, worauf ich mich freuen konnte 🙂
Beim Einlass hatte ich gelesen, dass ich mit meinem blauen Bändchen zur ersten Gruppe gehören würde – wobei ich nachher nur welche mit blauem Bändchen sah Laut dem Hinweis sollte man sich auch auf der Tanzfläche versammeln. In der E‑Mail von Eventim stand, man solle sich etwa eine Viertelstunde nach dem Konzert am Merchandise-Stand einfinden. Auf meine Nachfrage wurde mir gesagt, dass das gleich beieinander wäre.
So blieb ich erstmal auf der Tanzfläche vor der Bühne, wo etwa 60 bis 80 weitere warteten. Ich schaute mich um, sah aber keinen Merch-Stand. So fragte ich wieder jemanden. Und ich erfuhr, dass dieser hinten in der Nähe der Garderobe sei. So ging ich eben dorthin, kaufte mir die EP von „Imaginary Friend“, außerdem einen Schlüsselanhänger sowie ein Poster von Kina.
Meet & Greet
Laut Aufnahmedatum des Bildes war ich gegen 23 Uhr an der Reihe. Ich beglückwünschte ihr zu der großartigen Show, ließ es aber auch nicht unerwähnt, dass die Knipserei für mich eine recht große „Disturbia“ gewesen sei 😉 Nach einem Foto signierte sie mir Ticket, Poster und das CD-Booklet. Und ich dachte doch tatsächlich noch daran, sie zu fragen, ob die anderen beiden Herren noch anzutreffen seien. Ja, am Merchandise-Stand.
Der Weg dorthin war mir ja bereits bekannt und so ergatterte ich auch von diesen beiden noch Autogramme und Fotos und erfuhr etwas von ihren musikalischen Tätigkeiten (daher konnte ich den Keith oben auch verlinken, der jedoch auch bei YouTube vertreten ist) 😎
Fazit
Letztlich bin ich der Karte als Geschenk mit „Meet & Greet“-Bonus sogar nochmal mehr dankbar als an Weihnachten selber. Denn so klang der Abend doch noch sehr erfreulich aus und ich konnte mit einer wieder recht gut verbesserten Laune heimfahren 🙂
So. Und nun könnte ich mal so langsam „frühstücken“, nachdem ich ja bereits etwa zwei Stunden wach bin. Ja, ich konnte auch ohne Baldriparan endlich wieder ausschlafen – etwa 12 Stunden sind für mich auch am Wochenende in der letzten zeit eher die Ausnahme 😕