Puh, was für eine Nacht. Die Nacht davor war recht kurz und ich war Samstag viel auf den Beinen. So habe ich mich früh ins Bett gelegt. Gegen halb 12 bin ich nach 4 bis 5 Stunden Schlaf aufgewacht, hab mich dann nach einem kleinen Abendbrot und Zähneputzen gegen halb 2 wieder hingelegt. Ich hab mich oft hin- und hergewälzt, da ich nicht einschlafen konnte. Aber letztlich habe ich nicht nur gedöst. Gegen Viertel nach 3 bin ich wach geworden.
Nun hab ich von 3:20 bis 4 Uhr trotz aller Müdigkeit den dort erlebten Traum festgehalten. Nun bin ich wieder etwas wacher. Mal sehen, was ich heute noch an Schlaf abbekomme. Aber nun gute Unterhaltung 😃
Der Ort
Das Erste, an das ich mich erinnern kann, ist, dass ich mich in einem Raum befand, der wie ein Wohnzimmer (eventuell mit offener Küche) und offenem, nischigen Seitenzimmer schien, durch die Tätigkeiten aber eher nach Arbeit wirkte.
Ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, was ich als Erstes sah. Vielleicht ein oder zwei Personen im Küchenbereich. Aufgrund des gleich folgenden Gesprächs gehe ich davon aus, dass ich auch eine Person sah, die etwas selbst gemacht hat, vielleicht gezeichnet. Ich schaute mich weiter um.
In der besagten Nische – quasi ein eigenes Zimmer, nur ohne Trennwand zum Hauptraum – stand auf einem Tisch ein großer, alter Matrixdrucker. Ich weiß nicht, ob er gerade von einer Person bedient wurde. Auf jeden Fall druckte er vor sich hin. Ich sah nicht viel, da ich nicht hinging und der Raum selbst nur durch das Licht vom Hauptraum beleuchtet wurde. Aber es schien von Weitem, als würde er nichts Sinnvolles drucken, sondern eher musizieren.
Im Hauptraum saß jemand auf dem Sofa. Es war eine hübsche Frau, die auf mich zudem sympathisch wirkte. Vor ihr auf dem Tisch lag ein plakatgroßes weißes Blatt, auf dem sich bunte Linien befanden, ähnlich einem städtischen U‑Bahn-Plan. Sie hatte einen Stift in der Hand. Aufgrund der sauberen Ausführung der Geraden und Kurven ging ich aber davon aus, dass das Werk aus einem Drucker kam.
Das Gespräch
Ich setzte mich neben sie, scheute zu ihr rüber und fragte scherzhaft: »Ist das selbstgemacht?«
Sie war vornübergebeugt, weshalb ich ihr dabei versehentlich in den Ausschnitt schaute.
Sie antwortete leise: »Was kostet das?« [wobei “Was zahlst du?” mehr Sinn ergibt, wie mir gerade auffällt, aber dann hätte das Gespräch nicht so weitergehen können]
Ich fragte: »Was kostet was?«
Sie antwortete, nun flüsternd: »Wenn ich es mir selbst mache.«
Ich antwortete, sehr überrascht: »Kommt drauf an, für was genau.«
Sie fragte: »Bist du das?!«
Ich war eingeschüchtert. War ich zu weit gegangen? [Wobei sie ja damit angefangen hatte, wir mir nach dem Traum auffiel]
Ich meinte: »Nein … aber eine aufgegeilte(?) Version von mir.«
Das Rätsel
Sie nahm einen Notizzettel, faltete ihn einmal und malte darauf ohne absetzen mehrere verschieden große Kringel nebeneinander. Danach faltete sie den Zettel auseinander und reichte ihn mir. Es war nun plötzlich nicht mehr ein Zettel, sondern ein Kugelschreiber mit leicht geknicktem Pappgehäuse, auf dem saubere Buchstaben standen, wie gedruckt. Es handelte sich um einen Satz, in dem ein Rätsel steckt. Müsste ich dieses erst »knacken«, um bei ihr eine Chance zu haben? Ich las ihn zweimal, verstand die darin versteckte Fragestellung aber nicht.
Einerseits war ich enttäuscht. Vor allem auch, weil das Rätsel persönlich schien, wir hatten also vorher bereits etwas gemeinsam unternommen. Aber wir schienen noch nicht sehr vertraut, es war vielleicht eher die Phase nach einem ersten oder zweiten Date. Andererseits war ich auch etwas erleichtert. Denn in dem Satz stand auch eine kurze web.de oder gmx.de E‑Mail-Adresse, an die die Lösung zu schicken sei. Somit hatte sie mir anscheinend immerhin ihre bzw. eine ihrer E‑Mail-Adressen gegeben ☺️
Die Leute
Nun setzten sich zwei, drei weitere Personen auf das Sofa neben und das Sofa gegenüber von uns. Sie hatten anscheinend mitbekommen, dass sie mir »das« Rätsel aufgegeben hatte. Oder zumindest eines ihrer anscheinend dafür bekannten Rätsel. Und sie hatten mitbekommen, dass ich es nicht lösen konnte, wollten aber wissen, wie weit ich gekommen sei und schienen Tipps geben zu wollen.
Dann öffnete sich die Tür und noch mindestens ein halbes Dutzend Personen kam rein. Einer fuhr sogar auf einem Fahrrad durch dieses »Wohnzimmer« 😅
Sie setzten sich auf die Sofas und es wurde sehr gesellig und laut. Aber nicht zu laut. Ich schaute mich um. Ich kann mich leider an keine nicht-weiße Person erinnern, ansonsten sah es für mich aber nach einem sehr diversen Haufen aus der eher linken, alternativen Ecke aus. Eine Person hatte ich eindeutig als Mann gelesen. Dann sah ich jedoch die große Oberweite. Oh. Eine trans Frau? Ich hörte dann die Stimme, die ich auch einem Mann zuordnen würde. Ich dachte mir: »Mann, Frau, divers – egal!«
Ich schaute mich weiter um. Ich kannte niemanden, es sprach mich auch gerade keine Person an. Normalerweise fühle ich mich in großen, fremden Runden als stille, zuhörende Person schnell verloren. Hier fühlte ich aber trotz allem eine Art Geborgenheit. Womöglich, weil sich nicht nur die anderen so gut kannten und diese Herzlichkeit den Raum erfüllte – sondern weil ich zumindest mit einer Person von ihnen anbandelte und dadurch ein Zugehörigkeitsgefühl entstand.
Dieses warme Gefühl änderte sich auch nicht, als ich laut fragte: »Was seid ihr denn für eine lustige Runde?« Es war anscheinend nicht laut genug, denn ich wurde nicht gehört, so dass auch keine Antwort kam. Dann wachte ich auf.