Auch wenn es heißt: „Wer suchet, der findet“ – oft genug wird gesagt, man solle gar nicht suchen, sondern sich finden lassen. Gerade, wenn man nicht damit rechnet, solle es passieren. Doch nur wie, wenn keiner sucht? So langsam wird es in meiner Dreierbeziehung doch irgendwie eintönig, zumal es sich auch um zwei Schwestern handelt*.
Sexuelle Findung
Zwar hat sich das Interesse für Frauen nicht sehr früh entwickelt, aber bis ich aktiv wurde, hats dann auch nochmal ein paar Jahre gedauert. Und bis dahin war absolut nichts. Außer, dass ich im Laufe der Zeit gemerkt habe, dass ich zumindest in sexueller Hinsicht flexibler bin. Lange habe ich mich als bisexuell gesehen, bis ich vor Kurzem über die Pansexualität gestoßen bin, was mir sympathischer ist. Außerdem bezeichne ich mich als hetero-emotional, da ich Gefühle (bisher) nur zu Frauen entwickelt habe. Wobei mir Letzteres wesentlich wichtiger ist. Ja, das ist immer so eine Sache mit der Einschätzung, ohne konkrete Praxiserfahrung. Trotzdem schätze ich mich als monogamfähig ein. Ob eine offene Beziehung realisierbar ist, kann ich aber kaum einschätzen. Jedoch darf so etwas kein „Dauerzustand“ sein. Soll heißen, dass sie immer nur Abwechslung braucht, weil ich ihr alleine nicht ausreiche.
Emotionale Findung
Die emotionale Zuneigung lässt sich leider schwieriger definieren als die sexuelle. Eine Bekannte meinte, von den Fotos her sehe sie als Gemeinsamkeit ein dreieckiges Gesicht, sprich ein eher spitzes Kinn. Wobei ich das nur teilweise so gesehen habe. Ob das nun ein unbewusstes „Muss“ ist oder nicht, weiß ich nicht. Bei allem anderen scheine ich aber sehr flexibel zu sein. Tendenziell mag ich zwar dunkle kurze Haare sehr, aber die, in die ich mich schonmal verguckt hatte, hatten auch blonde und/oder lange Haare.
Die Figur kann gerne ein paar Rundungen vertragen, wobei ich da flexibel bin – in beiden Richtungen. Die „Burn Out“-Patientin (Folge 1, sechster Absatz) hatte mir mal ein Foto geschickt, mich aber vor dem ersten Treffen informiert, dass das Foto schon etwas älter sei und sie seitdem etwas zugenommen hätte. „Etwas“ war gut 😉 Aber es tat ihrer Attraktivität keinen Abbruch, eher im Gegenteil.
Wichtiger als einzelne „Komponenten“ finde ich den Gesamteindruck. Und das zeigt sich auf Fotos nur eingeschränkt – zumal diese auch allein optisch schon ein falsches Bild rüberbringen können. Denn zum Gesamteindruck gehört für mich auch das Auftreten, Gestik und Mimik sowie der Charakter, der sich als „Typ“ noch am deutlichsten auch optisch widerspiegeln kann. Der wichtigste Aspekt ist für mich dabei Natürlichkeit – was nicht gleichbedeutend ist mit Ungepflegtheit. Man solle zu sich (zumindest insgesamt) stehen, auch kleine Makel können sehr sexy sein 🙂 Wer sich dagegen als „aufgetakelte Tussi“ hinter einer Schminkmaske und in einer Miefwolke versteckt, ja vielleicht sogar mit Hilfe eines Chirurgen einem angeblichen „Ideal“ nacheifert, der hats bei mir eigentlich schon verspielt.
Zwar sind Piercings und Tattoos kein absolutes No-Go, sie sollten aber nicht Überhand gewinnen. Und gerade da dieser Schmuck so beliebt wurde, ist gerade die gänzlich „unbehandelte“ Haut heutzutage schon das Besondere. Und es besteht nicht das Risiko, dass man – einmal angefangen – immer mehr möchte … Stöckelschuhen oder gar High Heels kann ich wenig abgewinnen, ich denk da nur: „Die armen Füße!“. Lieber bequeme Treter 🙂 Bei den Klamotten insgesamt ists mir ziemlich wurscht, ob figurbetont oder locker. Hauptsache, es ist stimmig und passt zu einem. [Nachtrag: Auch die Körpergröße ist mir egal, ich habe nichts gegen größere Frauen, wobei ich selber den „typischen“ 1,80 ziemlich nahe bin.]
Charakter
Das Beste zum Schluss – der Charakter. Da kann ich als erstes die „klassischen“ Werte aufzählen wie Treue, Ehrlichkeit, Humor und Offenheit. Ja, auch ich als Mann halte es – gerade in einer Beziehung – für sehr wichtig, zu reden.
Gar nicht nachvollziehen kann ich diese Spielchen, dass man sich nicht gleich zurückmeldet, da man so als „immer verfügbar“ uninteressant würde. Niemand ist „immer verfügbar“. Und wer das noch künstlich hinauszögert, ist anscheinend nicht reif genug für eine ehrliche Beziehung.
Ich war eine zeitlang in einer Single-VZ-Gruppe, in der hauptsächlich Männer darüber diskutiert bzw. philosophiert haben, wie sie Frauen am Besten „rumkriegen“. Empfohlen wurde dort insbesondere das Buch Lob des Sexismus: Frauen verstehen, verführen und behalten. Allein schon der Titel und im Untertitel das Wort „behalten“ haben mir gesagt, dass das absolut nichts für mich ist. In der VZ-Gruppe wurde quasi einzig und allein die These unterstützt, dass Frauen einen Beschützer suchen und das Machohafte als starken, kraftvollen Pluspunkt sehen.
Ich habe zwar nichts dagegen, wenn man allgemein an sich arbeitet und sein Auftreten optimiert. Aber das Annehmen eines solchen Typs würde für mich eine Drehung um 180° bedeuten. Zum einen kann und möchte ich mich nicht dauerhaft verstellen, nur um „geliebt“ zu werden. Zum anderen kann ich so auch unmöglich glücklich werden, da ich mir eine Beziehung „auf Augenhöhe“ wünsche, in der beide gleichberechtigt und fair mit einander umgehen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Frauen so dumm sind und eine solche Beziehung wirklich auf Dauer halten. Ich denke, das wenigste (angeblich typische) Verhalten kann man wirklich mit den Steinzeitmenschen in Verbindung bringen, auch wenn es uns noch so viele Studien glauben lassen wollen. Wer gewisse Zusammenhänge erkennen möchte, muss nur einen geeigneten Weg finden, um unter Berücksichtigung bestimmter Aspekte (und Missachtung anderer „Störpunkte“) sein Wunschergebnis zu erhalten. Das heißt nicht, dass das auf alle Studien zutreffen muss. Aber gerade in Bezug auf unser immer noch ach so instinktives Verhalten habe ich da doch größere Zweifel.
* Rechte Hand und Linke Hand 😉
Di, 24. August 2010 um 23:53
Zum Thema »Beschützer«:
Ich persönlich bevorzuge auch einen solchen, da ich glaube, dass ich ansonsten in dieser Welt untergehen würde. Ein Arschloch allerdings kann kein Mensch gebrauchen… <_<
Ich find aber, dass ein Beschützer auch was gutes mit sich zieht:
Man ist ihm als Partner ja immer nah und kann sozusagen unterbewusst “von ihm lernen”, bzw. sich zum positiven verändern, weil man genau weiß, dass er da sein wird und man sich deswegen aus dem Schneckenhaus heraustrauen kann… schwer zu erklären.
Aber nen Partner zu finden, ist sowieso schwer…
Ich glaube, dass viele das gleiche Problem haben, wie ich:
Wenn ich mich schon auf jemanden einlasse, dann solls auch ein toller Mensch sein, der mich umhaut. Es gibt ja durchaus viele Menschen, die alles erstmal locker angehen und sich daraus dann viel entwickelt. Aber… ich will mein Schneckenhaus nur ungern verlassen, nur um dann festzustellen, dass der Kerl ein Vollpfosten war. Wahrscheinlich ist es wirklich besser, sich in der welt umzugucken, als auf den einen perfekten Menschen zu warten…
Mein Hirn will das Gesamtpaket Traummann und versteht nicht, dass es vielleicht viel mehr bekommen könnte, wenn es sich nach ganz anderen Menschen umschauen würde.
Mi, 25. August 2010 um 11:24
Interessante Einstellung. Wobei man sich auch gegenseitig Halt geben kann und dafür nicht zwingend eine „Beschützer-Beziehung“ eingehen muss.
Das „Arschloch-Verhalten“ klingt vielleicht so beim Lesen recht unsympathisch, soll laut der Jungs in der VZ-Gruppe jedoch ziemlich erfolgreich sein. Aber wie gesagt, für mich nichts. Dann bleib ich lieber ewig Single, als mich für eine Farce zu verstellen.
Nur ist die Frage, wie es in Zukunft weitergehen soll. Ich würde schon gerne wissen, wie „es“ (vor allem mit einer Frau) ist, aber da ich Liebe für wichtiger empfinde, ist die reine praktische Umsetzung keine vollwertige Erfahrung und daher für mich noch keine Option.
Mi, 25. August 2010 um 15:04
Frauen lieben Arschlöcher. Darüber hab ich doch mal was beschreiben.. wo isses nur.. ähm…
»Wo wir gerade bei Frauen sind. Jahrzehntelang, wenn nicht sogar Jahrhunderte (und das wahrscheinlicher) mussten die Frauen mühsam ihre Rechte durchsetzen. Das sie eine Stimme haben dürfen, das sie arbeiten gehen dürfen, das sie im Job aufsteigen können und das ist bis heute nicht ausreichend geklärt. Und dann gibt es wirklich noch solche Frauen die Dominiert werden wollen. Solche Menschen treten doch die schweren Emanzipationskämpfe die die Frauen von damals hinter sich bringen mussten, damit wir heute in einer Gleichberechtigung leben mit Füßen. Es ist kein Wunder wenn man dann denken muss das Frauen sich lieber zurück evoulutionieren wollen. Gott, die sind alle Geisteskrank, muss ich dazu sagen. Ich will diese Frauen mal alle wieder sehen und sprechen, wenn sie das mal wirklich so erlebt haben, wo der Mann die Dominante Spezies war. Und wenn sie dann heulen weil sie keine Rechte mehr haben dann hab ich einen Grund mehr zum lachen. Es ist einfach eine Schande. Genau das ist ein Grund warum sich Frauen prügeln lassen und dann noch groß verkünden »Aber wenn er es danach bereut dann ist das so schön«. Ich empfehle eine wasserdichte Zwangsjacke und einen Betonklotz an den Füßen. Eines Tages wird auch die Frau die unbedingt dominiert werden will einsehen, das es besser ist einen lieben Mann an seiner Seite zu haben, statt einen dominanten Tyrann in Haus und Hof. Wenn man sowas sucht gibt es bestimmt in den Städten das eine oder andere SM-Studio. Da kann man dann ausleben was immer man will. Aber den »netten« und »lieben« Männern da draußen, wünsche ich alles Glück der Welt, das sie die Frau finden, die diese Art sehr wohl zu schätzen weiß!« (23.12.08)
Mi, 25. August 2010 um 21:18
Jetzt ist dann „nur noch“ die Frage, wie lange ich noch warten muss, bis ich in der Altersklasse bin, in der die Frauen klüger geworden sind.
Do, 26. August 2010 um 17:48
Ich kann dazu anmerken, dass das Suchen gar nichts bringt.
Alles kommt, wie es kommen soll. Wer sucht, stellt dem Schicksal ein Bein und landet nur Nieten…
Meine Meinung. 😉
Do, 26. August 2010 um 19:01
Hallo 🙂
Ich glaube weder an einen Gott, noch ans Schicksal 🙂
Und ohne Suchen hätte ich so gut wie keine Erfahrungen gesammelt, was ja auch sehr wichtig ist. Und gerade durch das eigene Aktivwerden konnte ich doch recht gut an meiner Schüchternheit arbeiten.