Anhedonie (von griech. ἀν–, an, „nicht“ + ἡδονή, hēdonḗ, „Lust“) bedeutet im Allgemeinen die Unfähigkeit, Freude und Lust zu empfinden
In klinischer Psychologie und Psychopathologie wird der Begriff verwendet, um die Symptomatik verschiedener psychischer Störungen zu beschreiben.
- Bei der Depression ist die Anhedonie als Verminderung positiver Reaktionen in der Anzahl wie auch der Qualität freudiger Reaktionen ein zentrales Merkmal.
- Beim Überlebenden-Syndrom bezeichnet es die überdauernde Unfähigkeit, Zerstreuungen zu genießen.
Quelle: Wikipedia
Gleichgültigkeit
Bereits vor einiger Zeit ist mir bewusst geworden, dass ich zwar immer noch gerne an Gesellschaftsspielen teilnehme (pandemie- und sozialbedingt vor allem online), die Auswahl aber »gern« anderes überlasse. Nach meinem Empfinden hängt das mit einer geringeren »Anteilnahme« während des Spielens zusammen.
Das war früher (vor einem Jahr oder so) nicht der Fall. Aber jetzt ist mir das ziemlich egal – solange mir die Spiele zumindest halbwegs gefallen, was jetzt bei den Offlinespielen zum Jahreswechsel nur wenig der Fall war.
Beim Lesen kann ich ganz gut noch in die Romanwelt eintauchen, wenn mich nicht etwas akut beschäftigt. Mit Sachbüchern tu ich mich jedoch deutlich schwerer. Und andere Hobbys … mh, gibts da noch was? Auch zum Beantworten von Mails fühle ich mich grad noch antriebsloser als ich es sonst eh schon war.
Freudenschübe
Immerhin bin ich nicht ganz gefühlstaub. Aber ich brauche anscheinend Außergewöhnliches und/oder einen ordentlichen Adrenalin-Schub, um Freude zu empfinden.
Hängen geblieben sind da bei mir vor allem zwei Erlebnisse im vergangenen Jahr:
Einmal war ich im Spätsommer das erste Mal seit Corona wieder in einem Freieitpark. Und da habe ich mehrere für mich neue Achterbahnen im Phantasialand erleben können. Wahnsinn!
Vor allem am Ende des Tages, als ich den Launch-Coaster »Taron« in der ersten Reihe genießen konnte. Ich hab dort fast während der ganzen Zeit vor Adrenalin gelacht. Als dann auf der Hälfte der Strecke der Zug noch einmal beschleunigt wurde, kamen mir sogar Freudentränen.
Und im Herbsturlaub die Sommerrodelbahn im Schwarzwald war auch nicht zu verachten, auch wenn die natürlich nicht ganz an »Taron« rankam 😉
Di, 3. Januar 2023 um 19:42
Der Elton 😂 Sehr geil. So hast du dich sicher auch gefühlt.
Tja, du brauchst wohl einfach etwas extremere Sinneseindrücke, mehr »Kick« und Nervenkitzel … kann depressiv bedingt sein, kann aber auch an etwas Anderem liegen. Ich kann das durchaus nachvollziehen, hab da wohl auch einen Hang zu, Aktivitäten, die anderen viel Spaß machen, reißen mich oft auch nicht vom Hocker … gleichgültig würde ich mich aber nicht bezeichnen, ich fokussiere mich nur mehr auf das, was mir Freude bereitet.
Dieses Resignieren hat bestimmt was mit fehlender Anerkennung und Zuneigung zu tun. Wenn man sich angenommen fühlt und beachtet wird, hat man doch automatisch wieder mehr Lust am aktiven Leben. Oder?