Schokokäse

Schluss mit dem Käse – jetzt gibts Schokolade!

Ich (41): Wie schwach bin ich eigentlich?

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Vielle­icht hat es der ein oder andere schon bemerkt: Ich bin ein recht emo­tionaler Men­sch. Lei­der ste­ht mir meine Emo­tion in den let­zten Monat­en arg im Weg. Ich ver­mei­de Kon­fronta­tio­nen und Auseinan­der­set­zun­gen, wo es eben nur geht.

Ausweg

Und so gehe ich auch den ger­ing­sten Diskus­sio­nen aus dem Weg. Inner­lich rumort es, ger­ade wenn ich auch eine per­sön­liche Mei­n­ung dazu habe. Aber ich füh­le mich ein­fach unfähig dazu, etwas beizu­tra­gen. Zum einen würde ich wohl viel zu emo­tion­al an die Sache range­hen, zum anderen habe ich keinen klaren Kopf, um spon­tan auf andere Argu­mente einzugehen.

Nachtragend – „Nachtrag“ ohne „end“

Schwieriger ist jedoch der Umgang mit Kon­flik­ten, denen ich nicht so ein­fach aus dem Weg gehen kann. Dazu zählen natür­lich beson­ders die per­sön­lich­sten Emo­tio­nen – also in erster Lin­ie Frauen, zu denen ich etwas empfinde, aber nicht auf „Gegen­liebe“ stoße. Und dabei meine ich nicht nur diejeni­gen, die mir real sehr sym­pa­thisch gewor­den sind (von der „Aktuell“-Frau hab eich schon länger nichts mehr gehört, aber die Begeg­nun­gen mit der „Offenbarung“-Frau reicht mir auch), son­dern auch Internetbekanntschaften.

Sofern nicht von Anfang an fest­stand, dass der Kon­takt rein fre­und­schaftlich ist, entwick­elte  sich während des Kon­tak­tes ja ein gewiss­es Fan­tasiege­bilde, wie die Per­son real sein kön­nte und wie man sich wohl ver­ste­hen kön­nte. Und auch, wenn ich mir ver­suche, das im Ver­stand auszure­den, weil sich im Laufe des Kon­tak­tes Dif­feren­zen zeigten und man eher weniger zusam­men­passen würde: Solange man sich nicht getrof­fen hat, kann mein Herz das nicht abhak­en, weil ich nicht weiß, wie man sich wirk­lich real ver­standen hätte. Und vielle­icht hätte es doch geklappt.

Wobei ich hier­bei noch nicht ein­mal konkrete Begegnungen/Kontakte mit diesen Per­so­n­en benötige: Häu­fig kreisen meine Gedanken im Sin­gle­frust in diesen Bere­ichen und somit kon­fron­tiere ich mich sel­ber damit und denke darüber nach, wie es hätte wer­den kön­nen, wenn es anders ver­laufen wäre.

Ein Träu­men in Kon­junk­tiv­en … Und das beschränkt sich nicht nur auf die Frauen mit mehr Gefühlen. Auch die früheren fre­und­schaftlichen Frauenkon­tak­te rufen durch die Inten­sität eine Sehn­sucht her­vor, wieder so aus­führlich und unbeschw­ert zu tele­fonieren, chat­ten und sim­sen. Ich hat­te let­zte Tage auch über­legt, ob ich mein­er ex-„besten Fre­undin“ (als eine Per­son mit ADHS) den Link zu meinem „Messie“-Beitrag zu schick­en. Denn da ich in mein­VZ sel­ten unter­wegs bin, ste­ht sie nach ihrem Besuch meines Pro­fils vor ein paar Monat­en immer noch auf der Liste der let­zten Besuch­er. Ich habs aber doch nicht gemacht und (bish­er) auch nicht vor.

Und daraus ergibt sich denke ich ein weit­eres großes Prob­lem: Zum einen kann ich die Frauen­bekan­ntschaften emo­tion­al nicht abschließen, zum anderen durch meine ewigen Grü­beleien aber auch keinen richti­gen Abstand gewin­nen. Denn ich weiß, dass ich zumin­d­est weit­er zurück­liegende Kon­tak­te mit­tler­weile abge­hakt habe. Aber je mehr ich in Gedanken hin­ter­her hänge, desto weniger habe ich die Chance dazu.

Konfrontation

Let­ztlich reagiere ich auf die Kon­fronta­tion mit eben solchen Frauen-Mis­ser­fol­gen in zwei Extremen: Da wären ein­mal die Frauen, die nichts von ihrem Glück wis­sen. Zugegeben, sich­er kann ich das nicht sagen. Aber es gab zumin­d­est keine Anspielun­gen oder ähn­lich­es, die über ein rein fre­und­schaftlich­es Ver­hält­nis hin­aus­gin­gen. Da ver­suche ich, so gut es geht, auszuwe­ichen und schweige.

Bei anderen Bekan­ntschaften, wo zumin­d­est die Option für „mehr“ bestand – beziehungsweise damit z.B. durch Flirtereien (mehr oder weniger aus­geprägt) offen umge­gan­gen wurde –, kann ich mich durch meine Emo­tio­nen eh nicht mehr „ver­rat­en“ und schwanke hier zwis­chen bit­terem Sarkas­mus (weil ich ja eh nichts mehr zu ver­lieren habe, und trieze dann gerne auch genau mit den Punk­ten, woran es let­ztlich gescheit­ert ist, sofern diese mir bekan­nt sind) und ein­er verzweifelt-hof­fend­en Nettigkeit 🙄

12 Kommentare

  1. man kön­nte meinen, du hast dieselbe »krankheit« wie ich… und die heisst wahrschein­lich chro­nis­che ein­samkeit… sich in träu­men suhlen und dieses ewige grü­beln und sich aus­malen und wün­schen verz­er­rt die real­ität, und man ver­strickt sich da in emo­tio­nen, die man vielelicht gar nicht hätte, wenn man die betr­e­f­fende per­son vor sich hat. weisst du, was ich meine? kennst du sowas? bei mir ist das oft so…

    • @ claudy:
      Oh ja 😐 Auf der einen Seite bin ich froh, wenn einen eine gewisse Dis­tanz zumin­d­est real auf Abstand hält. Ander­er­seits würde mir ein Tre­f­fen vielle­icht auch die Erken­nt­nis brin­gen, dass ich der wirk­lichen Per­son gegenüber nicht so empfinde wie mein­er Vorstel­lung, um somit emo­tion­al zur Ruhe kom­men zu kön­nen. Und zugegeben, hin und wieder meldet sich bei den Gedanken an ein Tre­f­fen auch die Hoff­nung, dass die Vorstel­lung doch nicht zuviel ver­sprochen hat – und meine Gefüh­le real erwidert wer­den würden.

  2. aus so einem grund, näm­lich um mir klarheit zu ver­schaf­fen, bin ich neulich nach gera gefahren, habe qua­si ein tre­f­fen mit der per­son »erzwun­gen« (ja, ich war sehr hart­näck­ig), und siehe da, ich füh­le mich endlich »geheilt« 😉 hat­te das viele monate mit mir rumgeschleppt und dort gemerkt, dass ich vielle­icht gar nicht mehr so viele gefüh­le für ihn habe, wie ich dachte. es gab nur keine möglichkeit, das her­auszufind­en, weil der kon­takt abge­brochen war. bin auch echt froh, dass er bere­it war, mich zu tre­f­fen, denn jet­zt füh­le ich mich von dieser last befre­it, die mich so bedrückt und beschäftigt hat. das hat man davon, wenn man jeman­dem seine gefüh­le gesteht… 😉

    mach dir nicht so viele gedanken, das bringt dich nur ducheinan­der. tu lieber dir was gutes und denk nicht soviel über das wenn oder warum nach. wenn du mit dir selb­st zufrieden bist, wirkst du auch auf andere dann viel entspannter 🙂

    • @ claudy:
      Etwas Gutes? Bess­er wäre es zumin­d­est, ich würde mich mich auch endlich mal wegen Psy­chother­a­pie und nach Heil­prak­tik­ern umse­hen, anstatt mir „Scheuk­lap­pen“ wie Kino, Freizeit­park etc. aufzusetzen.

  3. wenn du meinst, dass dir eine ther­a­pie helfen würde, dann tust du dir damit ja auch was gutes 🙂

    • @ claudy:
      Ja, das ist eigentlich der einzig sin­nvolle Weg, den ich sehe, um mein Leben in den Griff zu bekom­men. Nur komm ich da ja schon lange nicht voran. Ich sollte mich da Fre­itag oder am Woch­enende wirk­lich mal drum kümmern.

  4. ich scheine auch an dieser krankheit zu lei­den (die schoko u claudy haben) ich bin auch chro­nisch ein­sam u suh­le mich auch in träu­men u grü­beln u aus­malen u sich vorstellen wie es wäre u auch ich habe emo­tio­nen zu per­so­n­en (oder ein­er per­son) die ich seit ca 6 jahren nich mehr gese­hen habe und da male ich mir auch als son­st was aus u ich denke auch das das alle gar nich wäre,wenn man sich noch ken­nen würde,vllt ist es die ein­samkeit ansich u die sehn­sucht nach liebe u freundschaft….

    vllt hätte man das gefühl gar nich wenn man mit der per­son noch zu tun hätte,das kön­nen exfre­unde sein oder son­st i‑welche leute,aber auch fre­und­schaften die kaputt gegan­gen sind usw!u dann liegt man im bett (oder son­st wo) (man kann natür­lich auch sitzen,stehen oder laufen ;)) u denkt sich geschicht­en aus oder träumt von der per­son (tagträume u reale träume) u das schlimme man kann nicht abschliesen (wie schoko schon sagt) man kann ein­fach nich abschliessen,es hört nich auf,es is wie ein fluch oder ein dämon der ein verfolgt!ich hab das aber nur bei per­so­n­en die ich auch mal real kan­nte u die mir (liebesmäs­sig oder fre­un­schaf­s­mäs­sig) viel bedeutet haben,die ich geliebt oder sehr gemocht habe!dann ist es beson­ders hart!bei anderem kön­nte ich leichter abschliessen!

    is ja auch hart wenn das dann ein­fach weg bricht,damit muss man erst­mal klar kommen,wenn die liebe oder die beste fre­undin nach jahren good bye sagt u wenn man viele dieser brüche hat,ich denke das ist lei­der normal,meine sis konte mit ihren exen auch noch nicht ganz abschliessen,leider ist es so wenn man jmd mal sehr geliebt hat (auch pla­tonis­che liebe,also fre­und­schaft usw) je lei­den­schaftlich­er man liebt,je höher man fliegt,desto tiefer fällt man ja lei­der auch,trotzdem wün­scht man sich diese tiefe lei­den­schaftliche roman­tis­che liebe,diese verschmelzung,aber wenn es kaputt geht ist man zerstörrt….

    manch­mal träumt man auch von per­so­n­en die man nich in echt ken­nt (früher stars oder doch leute aus dem netz) (früher wie gesagt) das finde ich dann aba nich so hart/brutal wie bei leuten die man echt mal kannte,mit den­nen man ne echte verbindung hatte,die einem viel bedeutet haben,die man geliebt oder gemocht hat,schlimm ist es beson­ders wenn es im stre­it oder missver­ständ­nis aus­seinan­der ging u man das ganze nie klären kon­nte u dazu auch keine möglichkeit mehr hat,besonders schlimm finde ich es wenn man eine per­son »liebt« oder nach­trauert die einen schlecht behan­delt hat,man sie aber trozu­dem »liebt« u das dann auch nich ändern kann,es ist wie ein fluch u es geht nich weg u so ver­hedere ich mich auch ständig in tagträu­men u echt­en träu­men u male mir dinge aus,meist roman­tis­che (oder mal sex­uelle) das ist wahrschein­lich auch all­ge­mein die sehn­sucht nach sozialen kontakten,liebe u freundschaft….emotional,körperlich u geistig!

    abschliessen möchte ich meinen text mit einem zitat von sil­ber­mond aus dem song kartenhaus:
    « Ich such nach dem, was mich vergessen lässt,
    dass es in meinem Leben dunkel ist,
    und dass die Nacht den Tag besetzt
    und mir keinen Funken Licht mehr lässt.

    Mir fehlt nichts und doch fehlt mir viel,
    ich bin zu schwach um noch mal aufzustehen
    und zu stark um hier zu liegen.

    Du hast mein Leben neu gemacht,
    steckst mich an mit dein­er Kraft,
    du machst alles so lebenswert,
    ich will mich nicht dage­gen wehren. 

    Du hast eine Kerze aufgestellt,
    und bringst das Licht in meine Welt,
    machst mein Leben zum Kartenhaus,
    auf dir aufgebaut.

    Du bist der Wind und du trägst mich hoch,
    und ich weiß, du kannst mich fliegen sehen,
    und auch mit einem Wort zum Absturz zwingen.

    Bin wieder aufgewacht,
    mit der Dunkel­heit in meinen Händen,
    das hätt’ ich nie gedacht,
    dass sich das Blatt wieder wendet.

    Du hast mein Leben ausgemacht,
    und dir nichts dabei gedacht,
    du warst der Sinn und der Lebenswert,
    und jet­zt ist all das nichts mehr wert. 

    Du löscht meine Kerze ein­fach aus,
    weil du sie nicht mehr brauchst,
    machst mein Leben zum Kartenhaus,
    und ziehst die unter­ste Karte raus.«

    finde ich sehr passend zu dem thema!

    ps: hier der link zu dem ganzen song: 

    http://www.magistrix.de/lyrics/Silbermond/Kartenhaus-81768.html

    wirk­lich sehr passend!

    [Anmerkung von Schokokäse: Ich habe mir mal erlaubt, den Kom­men­tar in mehrere Absätze aufzuteilen, um den Text bess­er les­bar zu gestalten.]

  5. @schoko: danke!ich finde den beitrag auch wow (um mich mal sel­ber zu loben :))
    ja da hast du recht,es ist halt schwer!:(
    aber es gibt ja auch lei­der dinge die noch schlim­mer sind…..

    @schoko: ist ok,das du dir das erlaubt hast,ist so vllt wirk­lich bess­er lesbar!die frage ist nur ob du es genau­so aufegteilt hast,wie ich es aufgeteilt hätte bzw ob es so den gr sinn ergibt u mit den absätzen auch passend ist,das hab ich noch nicht überprüft,aber so ist es leser­lich­er u will ja auch dass viele leute das lesen!hab mir ja nich umson­st die müge gemacht 😉

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