Das vergangene Weihnachtsfest hat mir mal wieder meine schwierigen Freundschaftsverhältnisse vor Augen geführt. Sicher, ich bin nicht einfach und habe mich in den letzten Monaten auch arg zurückgezogen. Aber auch als es mir mal besser ging und ich selber große Freude darin gefunden habe, Geschenke auszusuchen, war hauptsächlich ich der Schenker und kaum Beschenkter außerhalb der Familie. Nur wenn wer zu einer Geburtstagsfeier kam, dann hatte er natürlich auch eine Kleinigkeit dabei. Aber eine „Geschenke-Tradition“ aufzubauen, ist mir nie gelungen 🙁
Die Ausnahme ist ein recht guter Freund, von dem ich auch dieses Weihnachten (abgesehen von Paulas Weihnachtswichteln) die einzige Post bekommen habe – in Form einer schönen Weihnachtskarte mit liebem Text. Ein anderer schickte mir Weihnachtsgrüße am 23. per SMS.
Ich stelle mir nun einige Fragen:
- Bei wem lohnt es, den Kontakt aufrecht zu erhalten bzw. ihn neu aufzubauen? Und welche Kontakte sind für mich eher eine Last?
- Welche Formen von Freundschaften (außer das Glück der Nähe) können mich erfüllen?
- Bin ich (zur Zeit) überhaupt in der Lage, erfüllende Freundschaften aufzubauen und zu (er)halten?
Und momentan ganz konkret: Wen kann ich am ehesten wegen Silvester anrufen und vor allem: Wie formulier ich das? 😕
Nachtrag
Erschwerend kommt ja noch hinzu, dass die Meldung meinerseits nicht „einfach so“ geschehen würde, sondern aus der „Not“ heraus. Ganz abgesehen davon, dass ich mich ungern selber irgendwo hin einlade, mache ich mich auch nicht gerade beliebt, wenn ich erkläre, weshalb ich in der letzten Zeit so ruhig bin. Und ich weiß auch nicht so recht, wie gut ich mich in eine Feiersituation einfinden könnte.
In einer meiner VZ-Gruppen wurde auch ein Silvester-Thema eröffnet. Da gehen zumindest zwei in eine örtliche Disco. Aber das kann ich mir an Silvester schwer vorstellen. Dann schon eher ein Bühnenprogramm (wie vor ein paar Jahren, wo ich es mir „einfach“ gemacht und Silvester am Brandenburger Tor gefeiert habe). Aber am Liebsten eigentlich in einer gemütlichen Runde, vorzugsweise bei einem Spieleabend.
Nur kam mir dann beim Durchblättern meines kurzen Handy-Adressbuches auch wieder der „Pärchen-Alarm“ in den Sinn, der an Silvester ja noch gravierender als beim eher familiären Weihnachten zum Tragen kommt 😐 Ich hab momentan keine Ahnung. Aber jetzt zieh ich mir zur Ablenkung einen Film rein, hab ja noch ein paar Weihnachtsfilme zu schauen 😉 Und dann gehts auch bald ins Bettchen.
Do., 30. Dezember 2010 um 19:03
Wir lieben dich, Schokolein! 😀
(Und hey – ich tu mich immer sehr, sehr schwer mit Freundschaften. :D«)
Do., 30. Dezember 2010 um 21:24
Hm… genau die selben Fragen habe ich mir dieses Jahr auch schon gestellt… weil ich zur Zeit auch oft von »Freunden« enttäuscht oder verletzt wurde…
Und manche Menschen mag ich einfach, doch sie melden sich nichtmehr… und soll ich dann jedes mal wieder ankommen? Fall ich ihnen dann nicht zur Last? Nerve ich sie??
Freunde sind schwierige Wesen…
Mi., 25. April 2012 um 01:12
Sehe ich auch so… ist immer schwierig und vor allem es einzuschätzen, ob es die Mühe nun wert ist oder nicht -.- Ich gebe mir viel Mühe bei dem ein oder anderen, aber es kommt einfach nichts zurück… weiß manchmal nicht wo ich stehe und wie es weiter gehen soll… aber Aufgeben ist nicht meine Stärke ^^… ich renn denen dann lieber noch ne Weile nach, ne lange Weile meist… weil ich die Freundschaft einfach nicht aufgeben mag, aber bei dem ein oder anderen bin ich im Moment echt gezwunden es sein zu lassen… weil ich einfach merke, da kommt nichts mehr!!! >.<
Aber woran liegt das bloß??? Wenn man knall auf hart nachfragt: Quatsch, es ist nichts!!! Ta toll… Und wieso sind wir dann in dieser Situation??? -.- Mäh!!
Es ist schade, dass du wenig Freundschaften hast und dass du so leidest, aber ich bin auch irgendwie froh, nicht mehr allein zu sein, mit solchen Ansichten… ich weiß nicht wie ich das richtig formulieren soll -.-
Aber ich hab kaum einen, mit dem ich mal wirklich reden kann, genau über diese Dinge!!!!!!! 😐
Do., 30. Dezember 2010 um 21:30
Danke für eure lieben Antworten 🙂 Nur weiß ich nicht so recht, ob mich das eher positiv stimmt oder erschreckt.
Do., 30. Dezember 2010 um 23:06
Aloha. Auch ich in derzeit eine treulose Tomate. Nicht, weil ich mich bei meinen Mitmenschen nicht melden möchte, sondern einfach weil ich gerade so viel um die Ohren habe/hatte.
Meine Wohnung versinkt schon wieder im Chaos und… Ich kanns nich mehr ändern. Nachdem ich vorhin selbst meinen eigenen Jahresrückblick tippte, geht es jetzt gen Bettingen. Morgen fahr ich in aller Frühe los. Will nicht irgendwo im Stau hängen. Hoffen wir, ich schaffs ^^
Aber ich kenne auch die andere Seite nur zu gut. Als beispielsweise das eigentliche Silvesterprogramm kippte, stand ich da. Wusste nicht so recht, wen ich denn da noch fragen könnte. So groß ist der reale Freundeskreis nicht und zu jemanden fahren, den ich nur seit einigen Wochen online kenne? Nääääääääh.
Wenn sich jemand regelmäßig nicht von selbst meldet, bin ich dieser Person auch nicht wichtig. Vor einigen Jahren schon hab ich mir geschworen, niemanden nachzurennen. Mal melde ich mich, mal hat sich der andere zu melden. Nicht täglich, aber regelmäßig sollte man schon Kontakt haben… Sollte…
Aber wenn man merkt, dass man immer selbst derjenige ist, der zum Höhrer (bzw eher zur SMS) greift, dann sollte man sich die Frage stellen: Brauchts das? Irgendwo hat man auch seine Würde
Do., 30. Dezember 2010 um 23:47
Mit einem ersten Treffen zu Silvester hats bei mir ja vor ein paar Jahren recht gut geklappt, wenns auch später nicht so dolle weiterging.
Tja, nur wo zieht man die Grenze? Was ist, wenn die andere Seite eben so wie du verhindert ist? Und möchte ich wirklich so gut wie alles hinter mir lassen? Es ist ja nun nicht mehr so wie in der Schulzeit, wo man eine recht große Auswahl hat.
Und ich bin auch noch Atheist und ein Mann, noch schlimmer 😉
Und wieder stellt sich mir die Frage: Ist Nicht-Feiern eine machbare Alternative …?
Mo., 24. Januar 2011 um 11:03
Mein Durchlesen Deines Posts sind mir ein spontane Eindrücke gekommen, vielleicht darf ich sie Dir einfach mal aufschreiben?
Ich empfinde es so, dass Du es zu »technisch« siehst: Wen gibts, wie sag ichs, wie sind die Umstände, wie komme ich dabei weg?
Was mir fehlt, ist das Gefühl. Es sind Freunde, denk doch nicht drüber nach, ruf sie einfach an. Und wenn es noch keine Freunde sind, Du sie aber zu solchen machen möchtest, dann mach. Trefft Euch auf nen Kaffee, nen DVD-Abend, Kino etc…
Einfach mal machen und nicht ständig grübeln, was wäre wenn. DAS ist das, was Dir im Weg steht.
So, das waren meine spontanen Gedanken, ich hoffe, Du nimmst sie mir nicht übel.
Viele Grüße
Frau SSL
Mo., 24. Januar 2011 um 22:39
Nein, im Gegenteil. Zum einen finde ich es wichtig, offen und ehrlich zu sein, zum anderen sind das auch interessante und wohl auch berechtigte Überlegungen. Wobei ich das teilweise auch schonmal probiert hatte, das jedoch nicht immer auf Gegeninteresse stieß. Wobei es mir da weniger um lockere Gesellschaft, sondern um ernstere Gespräche ging. Danke dafür, dass du mir dies wieder bewusst gemacht hast 🙂
Di., 30. August 2011 um 12:44
freunde sind schwierige wesen ist ein toller satz u so wahr!
@schoko: zu dem link noch schlimmer: es soll zwar witzig sein,was es auch ein ganz kl bisschen ist u ich mag anke engelke auch,aber trotz allem macht einen der spot traurig,es soll zwar comedy oder ironie,jedenfalls witz sein,aber leider ist genau das ja wahr,das es genau die menschen wirklich gibt unter uns und genau das ist überhaupt nicht witzig sondern sau traurig 🙁
Di., 30. August 2011 um 12:52
@schoko: mir fällt gerade auf das das »wir lieben dich schoko« sau süss von koibri ist oder nich?
Di., 30. August 2011 um 12:52
»wir lieben dich schokolein« meine ich!!!
Di., 30. August 2011 um 19:37
@ mary-loo:
Eben drum hab ichs verlinkt 😉