Schokokäse

Schluss mit dem Käse – jetzt gibts Schokolade!

Sams im Glück

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Köln

Nach dem Tele­fonat mit Claudy kamen glück­licher­weise weit­ere Son­nen­scheine. Die Fahrt zum Haupt­bahn­hof klappte prob­lem­los. Nun wollte ich erst­mal etwas essen. Und vor allem trinken. Denn ich hat­te mir nichts für die Fahrt mitgenom­men. Mit solchen verzögern­den Prob­le­men hat­te ich nun nicht gerech­net … Ich brauchte aber auch einige Zeit, bis ich fündig wurde. Etwas abseits der belebten Einkauf­sstraße fand ich auf einem Platz eine kleine Pizze­ria. Diese war auch sehr lecker 🙂

Aufm Weg

Im Anschluss war ich wie erwäh­nt in ein­er Buch­hand­lung stöbern und shop­pen. Doch als der Abend näher rück­te (offiziell sol­lzte die Kuschel­par­ty von 19:30 bis 23 Uhr gehen), wurde ich doch spür­bar nervös und ich suchte auf dem Weg zur Kuschel­par­ty nochmal eine Toi­lette auf. Aber mein­er wieder recht gut gehobe­nen Stim­mung tat dies keinen Abbruch.

Vor Ort gab es einen Aufen­thalt­sraum mit Getränken und Knab­berzeugs. Und es gab Umk­lei­den, um sich in eine angenehm-lockere Schale zu schmeißen. Hätte ich das vorher gewusst … aber ich hätte eh nur eine sub­op­ti­male Jog­ging­hose aus Kun­st­fas­er, die sich bei Rei­bung schnell auflädt. Und das bleibt bei ein­er solchen Ver­anstal­tung schnell passiert.

Lasset die Spiele beginnen!

Als dann der Großteil der Angemelde­ten eingetrudelt war, wur­den wir in einen großen Raum mit vie­len Matratzen gebeten. Auf ein­er großen Matratzen­fläche (ca. 5×5) haben wir dann einen großen Sitzkreis gebildet. Als ich zwis­chenurch mal grob gezählt hab, kam ich auf etwa 44. Wobei während der Vorstel­lungsrunde aber noch nach und nach ein paar hinzukamen.

Geleit­et wurde das von ein­er Frau und einem Mann, die sich vorstell­ten und ein rotes Kuschel-Herzkissen (mit zwei Hän­den und kurzen Armen) rumge­hen ließen, dass sich jed­er kurz vorstellt: Vor­name, Befürch­tun­gen, Erwartun­gen und welch­es Kuschelti­er man für den heuti­gen Abend ist. Nach etwa zwei Drit­teln war ich an der Reihe:

Ich heiße Schoko. Als Befürch­tung habe ich, dass ich mich nicht ganz darauf ein­lassen kann, weil ich mir oft zu viele Gedanken mache. Erwartun­gen habe ich keine konkreten. Eher neugierige Span­nung, was da nun Unbekan­ntes auf mich zukommt 🙂 Als Kuschelti­er bin ich die Anti-AKW-Gisela [großes Lachen in der Runde], die ich let­zte Woche als Perl­sack­ti­er geschenkt bekom­men habe.

Erklärungen

Anschließend wur­den die grundle­gen­den Spiel­regeln erk­lärt – die ich aber auch schon von deren Inter­net­seite kan­nte und eigentlich klar sein soll­ten: Es passiert nichts Sex­uelles. Daher gibts auch ein paar Bere­iche, die pauschal tabu sind. Diese haben sie per Zeigen bzw. Abdeck­en mit den Hän­den ver­an­schaulicht. Auch das uner­wün­schte „Dry Hump­ing“ (Sexbe­we­gun­gen in ange­zo­gen­em Zus­tand) wurde kurz dargestellt. Fra­gen und konkret zu antworten ist immer wichtig. Wobei man Ablehnun­gen auch nicht per­sön­lich nehmen darf. manch­mal passts eben ein­fach nicht in der Sit­u­a­tion oder es hapert an der eige­nen Stim­mung, so dass das nun nicht erwün­scht ist. Reden ist nur im Flüster­ton erlaubt, so dass wirk­lich nur der andere Kuschel­part­ner die Frage bzw. Antwort versteht.

Auch wur­den uns die ver­schiede­nen Bere­iche erk­lärt: Der große Matratzen­bere­ich ist der eigentliche Kuschel­bere­ich. Wer sich etwas abreagieren und herum­bal­gen möchte, dafür gabs eine kleinere Matratzen­fläche in ein­er Ecke. Auf der anderen Seite lagen etwa sieben, acht Matratzen nebeneinan­der. Wenn man gerne kuscheln möchte, aber ger­ade keinen Part­ner hat, kann man sich dort hin­le­gen und warten. der let­zte freie Bere­ich stand den­jeni­gen zur Ver­fü­gung, die ger­ade pausieren, aber lieber weit­er im Raum bleiben möcht­en, anstatt nach draußen zum Tisch mit den Getränken und Knab­bereien zu gehen.

Ja oder nein

Dann begann das erste Spiel: „Ja oder nein“. Das fand ich ger­ade für Neulinge wie mich hil­fre­ich, um auch sich sel­ber bess­er ken­nen­zuler­nen und zu erfahren, was man sel­ber mag. Es lief flotte Musik, alle gin­gen kreuz und quer über die Matratzen, bis das Lied stoppte. Nun wandten sich immer die zwei sich jew­eils am näch­sten Ste­hen­den einan­der zu. Ein­er fragte den anderen: „Darf ich dich berühren?“ Nach einem „Ja“ kon­nte eben dies getan wer­den, um sich dann, begin­nend bei der Schul­ter, in andere Bere­iche zu streiche(l)n. Bis zu einem „Nein“. Auch kor­rigierende Worte wie „langsamer“ sind dabei hil­fre­ich. Nach einiger Zeit wur­den diese bei­den „Rollen“ getauscht.

Und danach wurde wieder „durcheinan­dergewür­felt“. Dies­mal zu einem Lied von Madon­na. Auch hier stand ich wieder einem Mann gegenüber. Aber anders als ich damals™ dachte, hat­te ich hier­mit nun keine Prob­leme. Auch das Alter war kein The­ma. Es stand eben das „Kuscheln“ an sich im Vorder­grund. Hil­fre­ich hier­bei ist denke ich auch, dass man sich einan­der nicht ken­nt, so kann ich mir darüber auch keine Gedanken machen. Erst recht nicht, wenn ich die Per­son auch nicht sehe. Denn wenn ich sel­ber betastet wurde, habe ich (wie die meis­ten, vielle­icht auch alle) meine Augen geschlossen, um mich ganz auf das Berühren einzulassen.

Zum drit­ten (und let­zten) Part­ner­wech­sel lief dann ein­er mein­er Lieblinge 😎 Dies­mal stand ich dann ein­er Frau gegenüber, als die schnelle Musik stoppte und zur Entspan­nungsmusik wechselte.

Aprilwetter

Im Anschluss wur­den wir durch Abzählen in zehn Grüp­pchen aufgeteilt mit jew­eils fünf bis sechs Per­so­n­en. Das waren also let­ztlich noch deut­lich mehr als die „über­schla­ge­nen“ 44. Diese haben sich jew­eils in eige­nen Kreisen hinge­set­zt, ein­er hat sich in die Mitte gelegt. Und nun begann das Spiel „April­wet­ter“, das die Per­so­n­en drumherum mit ihren Hän­den begleiteten:

Die Per­son in der Mitte träumte auf ein­er Wiese vor sich hin. Sie spürte die war­men Son­nen­strahlen, wie sie sich auf ihren Kör­p­er, auf ihren Rück­en, die Arme und Beine legten. Doch dann kamen langsam Wolken auf und es begann zu reg­nen. Anfangs waren es nur einzelne Tropfen, aber schon kurze Zeit später trom­melte es über den ganzen Kör­p­er. Jedoch ver­schwand auch diese Wolke bald wieder. Es kam etwas Wind auf, der über die Haut­strich und sie trock­en blies. Das Stre­icheln des Windes war so angenehm, fast dachte die Per­son, sie befände sich auf der Köl­ner Kuschel­par­ty und mehrere Per­so­n­en säßen um sie herum und wür­den sie mit Stre­ichelein­heit­en ver­wöh­nen. Aber das war ja zu schön um wahr zu sein 😀 Schließlich wurde der Wind ruhiger und die Sonne kam raus, legte sich wieder wär­mend auf die Haut und ließ die Per­son aufwachen.

Auch wenn ich in unserem Fün­fer-Grüp­pchen der let­zte war, der ver­wöh­nt wurde, war ich doch erstaunt, wie inten­siv und schön alleine schon das Han­dau­fle­gen zu spüren war 🙂

Frei-Zeit

Im Anschluss war freies Kuscheln ange­sagt. Dies begann ich mit einem Her­ren aus mein­er „Aprilwetter“-Gruppe. Doch nach einiger Zeit musste ich lei­der aufhören, da ich recht kitzelempfind­lich wurde. Wom­öglich waren das ein­fach zu viele neue Ein­drücke an diesem Abend. So entschuldigte ich mich, ging erst mal raus, was trinken und knab­bern. Nach einiger Zeit ging ich wieder rein und set­zte mich ins Pause­neck, da ich mich inner­lich immer noch etwas „kuschelempfind­lich“ empfand.

Das änderte sich jedoch auch nicht durch das Hören der ruhi­gen Musik und das Sehen der anderen. Doch dann kam die Lei­t­erin auf mich zu und meinte, es gäbe da einen Mann mit zwei Frauen, das fand sie zuviel für ihn, da solle ich mich mal dazule­gen. Und so nahm sie mich an ihre Hand und zer­rte führte mich dorthin 😉

Die zwei Frauen lagen links und rechts des Mannes, ihm zuge­wandt. Ich legte mich hin­ter eine, bat um Erlaub­nis, was mir auch ges­tat­tet wurde. Anfangs war ich etwas ent­täuscht, dass sie mir den Rück­en zuwandte, da sie so mit ihrer Hand mich schlechter stre­icheln kon­nte und sich das somit auf ein Bein beschränk­te. Dann dachte ich aber, dass das wom­öglich sog­ar bess­er ist, anstatt wieder so ins „Kitzel­ge­fühl“ zu kom­men. Nach einiger Zeit ging sie raus. Ich rück­te auf, fragte und bekam das Okay, nach weni­gen Sekun­den dann aber doch die Absage.

Ich stand auf, ging in Rich­tung Tür, noch unschlüs­sig, ob ich was trinken gehen oder mich nur in die Pause­necke set­zen sollte. Dann kam jedoch ein etwa Gle­ichal­triger auf mich zu und wir ver­ständigten uns per Gestik, dass wir bei­de gemein­sam wieder zurück  auf die Matratzen­wiese woll­ten. Aber hol­la, ging der ran! Bish­er waren meine Aktiv­itäten an diesem Abend eher Stre­icheln als Kuscheln. Er ging da schon sehr nah ran. Wie auch andere, wie ich in mein­er Pause sah. Aber die waren vielle­icht auch mehr in Übung. Das kam über­raschend, war aber auch schön 🙂

Ende

Doch irgend­wann wurde dann das Ende „ein­geläutet“ zuerst mit schot­tis­ch­er Musik (die aber auch schon etwas flot­ter war), danach ori­en­tal­isch ange­hauchte, unter­legt mit flot­tem Dance-/House-Beat. Hier kon­nte sich der Leit­er nun als DJ wirk­lich bestens ver­aus­gaben. Wobei der Wech­sel der Lieder ab und zu dann aber doch etwas irri­tiere. Die Laut­stär­kee ging nach oben, das Licht wurde heller und so wurde noch gut zur Musik getanzt, die für mich den Höhep­unkt im Sand­sturm hatte 🙂

Danach kam ein etwas Lied, der Sänger erin­nerte mich an Meat Loaf und er sang irgend­was von Liebe. Mein let­zter Kuschel­part­ner wurde von einem jun­gen Mädel zum Tanzen aufge­fordert. Mit ihr hat­te er wohl vorher gekuschelt. Nach „Time To Say Good­bye“ gings dann aber wirk­lich raus.

Nach dem Umziehen ging ich mit meinem let­zten Part­ner gemein­sam zum Haupt­bahn­hof. Eigentlich wollte ich bald fahren, weil ich ja noch eine gewisse Strecke mit dem Auto fahren musste ich die let­zten Tage eh immer zu wenig Schlaf abbekom­men hat­te. Es war schließlich bere­its um Mit­ter­nacht. Doch dann überre­dete überzeugte er mich doch und so sucht­en wir uns noch einen Ort, wo wir was Trinken und Plaud­ern gehen konnten.

Absacker

Ich wurde zwar im Brauhaus schräg angeschaut, als ich ein Wass­er bestellte. Aber ich bekam eines. Und trotz der gerin­gen Auswahl an Antialko­ho­li­ka dort sog­ar ein richtiges Min­er­al­wass­er, keines aus dem Coca-Cola-Haus.

Er meinte, er hat­te sich schon vorher über­legt, mich anzus­prechen. Anscheinend ist es mir schon anzuse­hen, dass ich ähn­lich gestrickt bin wie er. Über die Schwierigkeit­en bei der Beziehungs- und Fre­und­schafts­find­ung kon­nten wir uns sehr gut unter­hal­ten. Und ja, ich war doch über­rascht, als er meinte, dass sein Part­ner weib­lich sein sollte 😉

Er kommt aus Aachen, was für mich nochmal weit­er als Köln ist. Eigentlich wollte er mir eine Mail schreiben, bish­er kam aber nichts. Denn es ist fraglich, wann wir uns das näch­ste Mal auf der Kuschel­par­ty sehen. er arbeit­et im Buch­han­del als Verkäufer, da bekommt er ger­ade am Super­verkauf­stag Sam­stag nur sel­ten frei.

Heimfahrt

Zwar fuhr seine Bahn jede Stunde und meine sog­ar jede halbe, aber dann waren wir doch immer wieder etwas zu spät, wenn wir gehen woll­ten. Und so machte ich dann Vier­tel vor 2 als feste Zeit aus, wo wir zum Haupt­bahn­hof gehen soll­ten. Um Vier­tel nach würde eh sein let­zter Zug kom­men. Um sieben nach mein­er. Dachte ich zumin­d­est. Aber zu der Zeit kam mein Zug nur noch ein­mal in der Stunde. Also bis 37 nach warten.

In der Bahn sel­ber waren auf den Plä­nen lei­der nur die größeren Sta­tio­nen in der Umge­bung eingeze­ich­net. Und die Durch­sagen nicht immer ver­ständlich. So kam, was kom­men musste: Ich ver­passte meine Sta­tion. Ich war sog­ar zwei weit­er. Aber in mein­er Bahn erfuhr ich von jeman­dem, dass bere­its drei Minuten später ein Zug aus der anderen Rich­tung käme. Doch nun war es bere­its eine Mute nach drei. Und das Tage­stick­et (das ich wegen des Kinoas­falls aus Zeit­grün­den auch nur für die zwei Fahrten genutzt hat­te) galt wohl nur bis drei Uhr nachts.

Okay, sich­er ist sich­er, hole ich mir noch eben ein Tick­et. Doch ich befand mich nun wohl bere­its kurz außer­halb von Köln, wahrschein­lich kostete deshalb das Tick­et für nur zwei Sta­tio­nen 3,60 Euro. Gegen Vier­tel nach 3 war ich dann aber auch am Auto und eine Dreivier­tel­stunde später daheim 🙂

Und gestern ist auch wieder Post bei mir eingetrudelt. Nun hab ich fürs näch­ste Mal auch eine richtig bequeme Hose 😎 Wobei ich mir das aber wohl auch nicht jedes Mal leis­ten kann. Zweimal im Monat ist ger­ade mit den Fahrtkosten doch schon hap­pig. Aber der 5. Mai ist auch wieder der erste Sam­stag des Monats, da werde wieder zum Veg­e­tari­ertr­e­ff. Let­ztes Mal hat bei mir wegen des Oster­woch­enen­des nicht geklappt.

Fazit

Ins­ge­samt eine sehr schöne Erfahrung. Wobei „eine“ deut­lich unter­trieben ist. Ich bin ges­pan­nt, wie sich das weit­er­en­twick­elt und ob ich das mit der Zeit auch den Frem­den gegenüber inniger erleben kann. Also mehr Kuscheln als „nur“ Stre­icheln. Aber beim näch­sten Kuschel­par­ty-Ter­min ist eh das Chris­sy-Christi-Him­melfahrt-Woch­enende, da wird es diese Prob­leme kaum geben, dafür hab ich Claudy schon zu lieb gewon­nen. Ich freue mich schon auf den Ausflug 🙂

Da Ein­bet­ten nicht erlaubt ist, zum Schluss noch ein Link.

6 Kommentare

  1. bei mir ist das kuscheln gratis! 0:-) 

    ne schöne hose hast du ja schon für die näch­sten kuschelparties 🙂

  2. @ claudy:
    Bei der Aus­sage musste ich ein­fach nach­fra­gen 😀 Aber ob gratis oder nicht – Haupt­sache nicht umsonst 😉

  3. Aprill­wet­ter kenn ich aus der Grund­schule, das hab ich voll gerne gemacht, das war toll!!! xD *hihi*

    Aber da kan­nte ich meine Kuschler, so eine Kuschel­par­ty mit frem­den Men­schen wäre nichts für mich, da hab ich zu große berührungsäng­ste davor… ich werde grund­sät­zlich nicht so gern in den Arm genom­men, außer von meinem Freund!!!!!! >.<
    ABER jedem das seine und dass es dir gefall­en hat und dich vielle­icht auch weit­er bringt, finde ich sehr toll!!! :-*

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