Schokokäse

Schluss mit dem Käse – jetzt gibts Schokolade!

Ich (48): Wie gesprächig bin ich eigentlich?

| 16 Kommentare

In der let­zten Folge ging es um mein Kuschelbedürf­nis. Dabei bin ich es, der guten Kon­tak­ten auch sel­ber im Wege ste­ht. Denn eine funk­tion­ierende Kom­mu­nika­tion, ein guter Aus­tausch sind gute Voraus­set­zun­gen für eine emo­tionale Nähe, um diese kör­per­lich bess­er umset­zen und spüren zu können.

Telefonitis

Zumal ich ja eigentlich auch gerne tele­foniere. Aber in der let­zten Zeit ists dabei auch mit mein­er Schwest­er ziem­lich ruhig gewor­den. Worüber soll ich mich auch groß unter­hal­ten? Ich erlebe kaum etwas außer­halb des All­t­agstrotts. Und das, was mich gedanklich bewegt, sind immer diesel­ben Themen. 

Es ist zwar nicht verkehrt, sich darüber zu unter­hal­ten, aber so recht die große Lust daran habe ich auch nicht. Denn ich weiß mit­tler­weile, dass das „Durchkauen“ mein­er Prob­leme nur mit pro­fes­sioneller Hil­fe etwas bringt. Anson­sten renn ich da gedanklich immer im Kreis. Hinzu kommt dann noch, dass das für manchen auch nichts Neues mehr ist. Entwed­er weil man es schon­mal besprochen hat oder weil dem anderen mein Blog bekan­nt ist.

Reale Gespräche

Es fällt mir schon im Nor­mal­fall nicht leicht, mit anderen ins Gespräch zu kom­men. Small Talk liegt mir über­haupt nicht. Und so wird es auch im Bekan­ntenkreis schwieriger, je weniger inten­siv der Kon­takt ist – und auch, je größer die Runde wird. Denn dann wer­den doch eher unper­sön­liche Aller­welt­s­the­men ange­sprochen. Oder man erzählt Anek­doten, was man let­ztens so erlebt hat. Witziges, Nerviges, Ärg­er­lich­es, … in meinem Fall also nichts Erwähnenswertes.

Und ich merke, dass das momen­tan noch schwieriger ist, weil ich in der let­zten Zeit kein guter Zuhör­er mehr bin, son­dern dann in Gedanken wieder in meinen Prob­le­men umher­schweife. Und zum Beispiel auf ein­er Geburt­stags­feier nei­disch bin, wie viele gekom­men sind. Der Gast­ge­ber fand das Nichter­scheinens eines Gastes schade. Aber es waren immer­hin knapp zwanzig da. Also knapp zwanzig Mal so viel wie zu mein­er Feier 😐

Wie soll es weitergehen?

So gern ich auch mehr reden möchte, es fehlt mir der Gesprächsstoff. Und das ist ins­beson­dere am Tele­fon ein Prob­lem. Bei realen Tre­f­fen kann man immer noch anderes machen. Lei­der schauts aber mit guten Kon­tak­ten in der Nähe ziem­lich mau aus. Aber zum Glück nicht völ­lig inex­is­tent. Wie gut das tut, habe ich let­ztens erfahren dür­fen. Da bin ich endlich wieder ein­mal nach langer Absti­nenz in den Genuss von Nähe gekom­men. Und ich hoffe doch, Aya hats auch gefallen.

16 Kommentare

  1. Und das graue Haar XD
    Vielle­icht sollte ich meinen Skype Namen mal Pub­lik machen?

  2. Warum hast du keine The­men? Vielle­icht kannst du generell irgend­was ändern… All­t­agstrott. Was würdest du gerne anders machen? Wenn du neue Inter­essen ent­deckst, oder wahrnehmen kannst und diese ver­fol­gst, dann find­est du auch von ganz alleine Gesprächsthemen ^^

  3. @ Aya:
    Das graue Haar hat dir gefall­en? Na, du bist aber lieb … Dann freu dich: So nett, wie du zu mir bist, wird das nicht lang bei einem bleiben 😛

    @ Usako:
    Inter­essen hab ich eigentlich mehr als genug. Nur abge­se­hen vom Umweltschutz eher weniger mit anderen. Hinzu kommt das Moti­va­tion­sprob­lem, um das ich mich noch küm­mern muss.

  4. Vielle­icht sollte ich mal zu dir kom­men und deine Haare fär­ben? Mal ne ganz andere Farbe? o.o

    • @ Aya:

      Grau? Oder gle­ich weiß? XD

      Ach so, und Skype geht für dich in Ord­nung? Aber was sollte Skype mir derzeit brin­gen? Die oben ange­sproch­enen Prob­leme ver­schwinden davon ja nicht ein­fach. Sofern es keine bessere Alter­na­tive gibt, wäre es jedoch all­ge­mein eine Über­legung wert. Bish­er habe ich mich noch nicht näher mit den momen­ta­nen Möglichkeit­en per XMPP beschäftigt.

  5. Mit meinem besten Kumpel kon­nte ich immer Infor­ma­tio­nen schweigen.

    Also Gespräche haben eigentlich immer nur aus »hmm« – »mhmm« usw. bestanden und trotz­dem haben wir irgend­wie infos auge­tauscht xD

    Heute hab ich nen Stu­di­enkol­le­gen besucht, der hat­te auch noch nen weit­eren Fre­und mit­ge­bracht und wir haben ganz zwan­g­los über Mädels, WII, Ani­me, schräge Jobs usw. unterhalten.

    Die The­men ergeben sich zum Glück meis­tens selber.

    • @ Sci­ence-guy:

      Oh, das gibts wirk­lich im Ernst? Ich dachte, das sei eine Leg­ende. Die Mh-Kom­mu­nika­tion kann für mich kein Gespräch erset­zen. Aber für Fälle, in denen man sich nicht bzw. nicht nur über Sprache aus­tauschen kann, empfinde ich eine kör­per­liche Nähe auch emo­tion­al als eine inten­sive pos­i­tive Form der Anteil­nahme, wie es Sprache nur beschränkt zum Aus­druck brin­gen kann.

      Schön, wenn sich die The­men bei dir von selb­st ergeben. Ich bin in Grup­pen (ich würde mal sagen, größer als drei inkl. mir) so gut wie immer »stiller Teilhaber«.

  6. Hm, das »sich gedanklich im Kreis drehen« scheint mir eher der Nor­mal­fall zu sein. Kuck bei Spin im Forum. Oder sonst­wo. Natür­lich wieder­holen sich die meis­ten Dinge.

    Fängt schon damit an: wir wer­den geboren, leben ein Weilchen und ster­ben dann. Klingt bekan­nt? Trotz­dem (oder deswe­gen) finde ich das Leben ziem­lich inter­es­sant. Viele echte Gesprächspart­ner habe ich auch nicht immer. Und Small-Talk? Geh‹ furt!

    Das größte Prob­lem scheint mir das »im fehlen­den Gesprächsstoff« ein Prob­lem zu sehen. Genau deshalb gibt es ja (vor­wiegend) Smalltalk! Weil es nicht so viel Neues gibt. Alltägliche Dinge die dur­chaus aus 1.000 ver­schiede­nen Posi­tio­nen betra­chtet wer­den kön­nen. Inter­es­sant ist immer – etwas ganz anderes tun. Klingt leicht, ist oft ver­dammt schw­er. Was inter­essiert Dich *nicht*? Lies‹ darüber was oder schau‹ bei Wikipedia. Gedanken­spiel – warum sehen die »Anderen« das so? Wo die eige­nen Mei­n­ung doch eine ganz andere ist?

    Oft wird dann klar: die »Anderen« haben sich lediglich auch ein bes­timmtes Muster zugelegt um mit dem Leben zurechtzukommen.

    Es gibt viele, ach was, sehr viele unter­schiedliche Muster. Die zu find­en ist schon recht inter­es­sant. Lenkt ab. Was ler­nen kann man oben­drein auch noch 😉

    Grüße

  7. Ich meis­tens auch. Aber es find­et sich schnell Stoff wo man auch aktiv mitwirken kann.

    Dafür braucht man zwar natür­lich ein wenig All­ge­mein­wis­sen, aber da du offen­sichtlich genau wie ich mitver­fol­gst was so in der Welt passiert, haben wir bei­de in dem Punkt ja keinen Man­gel, nicht wahr? ^^

  8. @ Sci­ence-guy:
    Genau, das ist nicht wahr. Ich hab schon seit län­ger­er Zeit nicht so die Zeit bzw. Ruhe für Nachricht­en, auch wenn ich ver­suche, die Tagess­chau oder später eine andere Nachricht­ensendung im Ersten oder Zweit­en zu schauen. Ins­ge­samt schauts aber arg mau aus. Und selb­st wenn: Die Nachricht­en sind The­men, die mich inter­essens­mäßig wenig ansprechen, weshalb ich dann auch smalltalk­mäßig nichts beitra­gen kann, weil ich diese Sachen zwar zur Ken­nt­nis nehme, aber mir nicht weit­er groß Gedanken darum mache. Dafür schwirrt mir so schon viel zu viel im Kopf herum. Daher bin ich, abge­se­hen von vielle­icht zwei, drei Sätzen, nur Zuhörer.

  9. small talk ist enorm wichtig, das habe ich vor jahren mal in einem buch über kom­mu­nika­tion­sprob­leme gele­sen. und ich habe dann auch fest­gestellt, dass man nur durch small talk über­haupt ins gespräch kommt… lei­der habe ich es nach wie vor nicht so damit, und wenn ich mit jeman­dem über das wet­ter reden muss um ein gespärch anz­u­fan­gen oder aufrecht zu hal­ten, finde ich das immer total bek­nackt. den­noch, anderes geht es meist nicht. selb­st bei guten fre­un­den muss es manch­mal banaler small talk sein. 

    dein »chro­nisch unterkuschelt«-bär ist übri­gens herzallerliebst!

  10. @ waelti:

    Entschuldige, dass ich deinen Kom­men­tar erst so spät freigeschal­tet habe, habe ihn lei­der nicht eher bemerkt.

    Dass sich gewisse »große« The­men im Leben wieder­holen, ist klar. Auch wenn es nicht das Leben an sich ist. Geburt, Leben und Tod erlebe ich für mich nur ein­mal 😀 Nicht gesund ist es jedoch, gedanklich qua­si dauernd in ein und densel­ben ein, zwei Frust­the­men herumzueiern. Dadurch kann ich mein Leben nicht mehr genießen.

    Und mich jet­zt auch noch in weit­ere The­men einzuar­beit­en, wo ich schon so nicht weiß, wohin mit all dem Zeugs in der weni­gen Zeit. Zumal ich auch nicht den Kopf frei hab, um mich um The­men zu küm­mern, die mich nicht inter­essieren. Mal abge­se­hen davon, dass ich den Sinn dahin­ter derzeit auch nicht verstehe.

    @ claudy:

    Danke 🙂

    Mh, gut möglich. Das ist dann wohl auch der Grund, weshalb ich meist stiller Zuhör­er bin. Und nur aktiv werde, wenn man zu zweit oder dritt ist und ich ein gewiss­es Ver­trauen habe (und das fällt mir bei Etwa-Gle­ichal­tri­gen ein­fach­er), um auch über sehr per­sön­liche Dinge zu sprechen.

    Meine Großel­tern mag ich auch nur besuchen, wenn meine Eltern auch da sind. Anson­sten würde mein Schweigen, so als einziger Besuch­er, recht pein­lich sein.

  11. Nun, Geburt und Tod sind keine »Frust­the­men«.
    Das »Ist« lediglich.

    Da nie­mand das ändern kann bleibt nun alle Zeit um sich auf das »dazwis­chen« zu konzen­tri­eren. Das ist alles.

    Zum »Sinn« von Din­gen, die Dich nicht interessieren…

    Ich denke Du bist etwas jünger als ich.
    Frage: Kennst Du bere­its Alles, was Dich inter­essiert oder inter­essieren könnte? 

    Wenn ja: Dann ist das herumeeiern… 

    Wenn nein: dann sind in Zukun­ft The­men inter­es­sant die Dich in diesem Moment noch nicht interessieren.

    Bedeutet – Neues probieren.

    • @ Waelti:
      Ich denke, das sin­nvoll­ste ist derzeit eine Gespräch­s­ther­a­pie, worum ich mich ab Anfang näch­sten Monat küm­mern werde. Denn ohne einen halb­wegs freien Kopf kann ich mich wed­er inter­es­san­ten Din­gen wid­men noch diese in gesel­liger Runde einbringen.

  12. @Schokokäse
    Hm, wis­sen ob dies das sin­nvoll­ste ist kann ich nicht. Ver­mut­lich kein Fehler. Aktiv­ität voraus­ge­set­zt, was sich durch den Teil »worum ich mich ab Anfang näch­sten Monat küm­mern wer­den« ja erledigt hat. Das *ist* aktiv.

    Dies hier, auf Deinem Blog, sind ja auch kleine Gespräche.
    Auch hier wer­den die Mei­n­un­gen der Beteiligten nicht immer übere­in­stim­men. Das ist wie im »richti­gen« Leben auch 😉

    Sende ich Grüße / Schö­nen Sonntag.

    • @ Waelti:

      Entschuldige, wie unhöflich von mir. Ein fröh­lich­es Willkom­men hier bei mir 🙂

      Nein, das ist nicht aktiv, son­dern wird aktiv sein 😉

      Danke, dir auch einen angenehmen Sonntag.

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