Donnerstag habe ich die zwei vorherigen Folgen schauen wollen. Doch bei einer Dschungelprüfung habe ich abgebrochen, das konnte ich mir nicht mehr antun.
Diese Prüfung musste von zweien absolviert werden: Einer trug einen Helm mit einem großen (oben leicht offenen) Metallring und musste einen Parcour entlanggehen, mit dem Helmring an einer Metallstange entlang. Der andere gab Befehle zum Vorwärtsgehen und zur Kopfhaltung. Bei Metallkontakt gab es einen Stromstoß – für den Befehlsgeber.
Diesen Beitrag von Donnerstag kann ich gut nachvollziehen:
Der Anti-Menschenwürde-Sender
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ (Artikel 1 des Grundgesetzes)
[…]
Besonders schlimm ist die neueste Staffel des (professionell perfekt gemachten) „Dschungelcamps“. Eine mittellose Schauspielerin, eine psychisch labile junge Frau und andere werden täglich bloßgestellt, psychisch fertiggemacht und Millionen Menschen zum Gespött preisgegeben. Höhepunkt der Perfidie: die Schauspielerin, der letztes und einziges Engagement offenbar diese Show ist, wird mit Stromstößen gefoltert auf einer Art elektrischem Stuhl. Es fehlt nur noch Waterboarding.
[…]
Den gesamten Beitrag gibts bei Sprengsatz.
Hinzu kommt noch, dass ich wahrscheinlich auch noch etwas empfindlicher reagiere, weil ich vor ein paar Jahren selber einen Stromschlag erlebt habe. Und damit meine ich keinen Weidezaun oder Physikversuch, sich doch mal eine Blockbatterie an die Zunge zu halten, das brizzele dann etwas. Nein, es waren die vollen 230 Volt aus der Steckdose. Glücklicherweise blieb es bei kleinen Brandwunden an den Fingern. Das hätte auch anders enden können, ging es doch von einer Hand zur anderen.
Sa, 22. Januar 2011 um 20:06
Ö__Ö Du hast mal nen Stromschlag abbekommen?!
Das mit dem Strom war schon heftig, vor allem weil ich nicht erwartet habe, dass sie keine Stromschläge sondern »nur« das ganze Gezeugs von oben abbekommt.
Wobei die Leute natürlich auch irgendwo selbst schuld sind, wenn sie bei so einer Sendung mitmachen…
Sa, 22. Januar 2011 um 20:41
Ähm ja, das hab ich doch geschrieben?
Und zum zweiten Punkt ein Zitat aus oben verlinktem Beitrag:
„[D]ie Menschenwürde ist nicht veräußerbar. Auch nicht vom einzelnen Besitzer der Menschenwürde. […] Nicht alles, was Menschen scheinbar freiwillig mit sich geschehen lassen, ist auch verantwortbar. Wenn Landesmedienanstalten überhaupt einen Sinn haben, dann den, über den Schutz der Menschenwürde zu wachen.“
So, 23. Januar 2011 um 03:14
Das war die erste und letzte Folge die ich vom Dschungelcamp gesehen habe und dachte mir nur: WTF?!
Es mag ja witzig sein diese Schockkugelschreiber anderen in die Hand zu drücken, aber die hat ja weitaus mehr Strom genossen als irgendwie witzig gewesen wäre.
Mo, 24. Januar 2011 um 11:52
Die Stromschläge fand ich auch übertrieben. Definitiv.
Aber wer weiß schon, wieviel da wirklich geflossen ist.
Das wissen nur die, die die Sache angeschlossen haben.
Dennoch hätte die Frau aufstehen und gehen können.
Bzw. nie ins Camp gehen müssen.
Doch in einem Gespräch hat sie selbst gesagt, sie macht diese Aktion des Geldes wegen, weil sie sich net im A.Amt blicken lassen möchte.
Diese Punkte sollte man auch bedenken! Zumal es ja nicht das erste Camp dieser Art ist.
Die Gier nach solchen Szenen ist in der breiten Masse scheinbar groß und deswegen wird es auch immer weiter solche Serien geben – Und immer genug C, D, was weiß ich Promis geben, die sich dafür zum Affen machen!
Und was passiert, wenn sich jemand weigert bei solch einer Prüfung teilzunehmen, hat man bei Sarah gesehen! Zwar waren ihre Motive auch falsch, aber… Bleibt ja wohl jedem selbst überlassen.
Mo, 24. Januar 2011 um 20:57
Die Geldnot auszunutzen macht die Show noch verwerflicher – abgesehen davon, dass ich mich nicht erinnern kann, dass vorher mal eine solch zerbrechlicher und unerfahrener Charakter wie Sarah fürs Camp ausgewählt wurde.
Di, 25. Januar 2011 um 00:42
Naja, ich denke der Kübelböck (schreibt man den so?) war damals auch nicht gerade reif…
Und Geldnot. Naja, da hält sich mein Mitleid nun wirklich in Grenzen.
Und wie gesagt. Da es weder die erste Staffel ist, noch wirklich was anderes… Sie wissen, worauf sie sich einlassen. Die Knüppelverträge von RTL sind auch nix Neues. Die hat jeder Sender.
Aber wenn ich bei Twitter meine halbe Timeline voll mit dieser Sendung hab, dann gucken die schon verdammt viele, dafür, dass sie keiner guckt ^^
Wäre Sarah nicht da, wäre ein anderer der Buhmann (bzw. Buhfrau, um politisch korrekt zu sein). So einen Sündenbock braucht es immer! Aber es trifft nunmal immer das schwächste Glied.
Ich fand es viel seltsamer, dass man Rainer nicht zum Essen nötigte. Er trank ja längere Zeit nicht mal was (war zumindetst im Internet zu lesen), um seine persönliche Grenzerfahrung zu durchleben. Hä!? Hungern kann er doch auch daheim. Aber leide ich, wenn keiner zuguckt!? Hört jemand den Baum fallen, wenn keiner da ist!?