Schokokäse

Schluss mit dem Käse – jetzt gibts Schokolade!

Meine Frauen (6): Der Kumpeltyp I

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Neben den in den vorheri­gen bei­den Fol­gen „Fre­und­schaften“ und „Die beste Fre­undin“ beschriebe­nen gewoll­ten Fre­und­schaften gab es auch Frauen, für die ich nur der „ Kumpel­typ“ war. Laut These der bere­its erwäh­n­ten Sin­gle-VZ-Gruppe (siehe die erste „Ich“-Folge im Bere­ich „Charak­ter“) ist ger­ade das Kumpel­hafte der fatal­ste Fehler, den man als Mann machen kann. Aber ich mag mich ein­fach nicht verstellen 🙁

Texten und telefonieren

Der erste aus­führliche Kon­takt über den Handy-Chat war für mich lange Zeit frei­willig fre­und­schaftlich. Als wir uns ken­nen­gel­ernt hat­ten, war sie noch vergeben, aber auch nach der Tren­nung habe ich nicht anders gedacht. Einige Monate später begann sie eine Fernbeziehung.

Mit ihr begann auch meine „Tele­foni­tis“. So lang und viel wie mit ihr hab ich son­st mit keinem tele­foniert. Klar hat es anfangs etwas gedauert, bis ich etwas „aufge­taut“ war, aber neben einiger gemein­samer Inter­essen kam uns auch eine gemein­same Wellen­länge gut ent­ge­gen. Die Zeit verg­ing wie im Flug, unter zwei Stun­den waren die sel­ten zu Ende. Der Reko­rd ging aber von 15 bis 20 Uhr 😀

Mein Wunsch nach mehr

Die „Nur Kumpeltyp“-Gedanken kamen dann, als ihre Fern­beziehung in die Brüche ging, da es wegen manch­er Dif­feren­zen nie darüber hin­aus­ging.  Was ich mir dann anhören durfte à la „Män­ner wollen doch alle nur das Eine.“ Dass man in der Sit­u­a­tion ger­ade etwas „blind“ ist, okay. Aber dass sie auch später nicht in diese Rich­tung dachte, fand ich etwas selt­sam. Zumal wir ein­mal (bes­timmt ein Jahr zuvor, vielle­icht in der Zeit zwis­chen den Beziehun­gen) per Tele­fon auf das The­ma „Traumpart­ner“ zu sprechen kamen und sie meinte, dass sie mich anfangs nicht so attrak­tiv fand, im Laufe des Ken­nen­ler­nens hätte der Charak­ter das jedoch geän­dert. Beim näheren Gespräch kam dann her­aus, dass sie wom­öglich unbe­wusst nach sehr trainierten Part­nern Auss­chau hielt, da sie sich durch ihre vorheri­gen Part­ner ein­fach daran „gewöh­nt“ hätte.

Schluss, aus, Ende!

Geen­det ist der Kon­takt – nein: Been­det habe ich den Kon­takt, weil es nie zu einem Tre­f­fen kam. Allerd­ings musste mir erst mein Psy­chi­ater die Augen öff­nen. Ich hab einen Jahreswech­sel sowie ein paar Tage drumherum (ohne dass wir ein Tre­f­fen aus­gemacht haben) in Berlin ver­bracht. Ihren Wei­h­nachts­be­such bei den Eltern außer­halb Berlin hat­te sie ver­längert und sie war sehr still. Erst an dem Tag, an dem ich nach Hause fahren wollte, kam abends eine SMS, ob ich gut nach Hause gekom­men bin. Ich hab zurück­geschrieben, dass ich die Heim­fahrt wegen des Schneesturms ver­schoben habe – aber dass es ja schon selt­sam ist, dass sie sich wieder erst wieder meldet, wenn sie denkt, dass ich aus der „Gefahren­zone“ sei (es gab vorher schon­mal ein, zwei Sit­u­a­tio­nen, an die ich mich aber nicht mehr erin­nern kann). Sie meinte, dass das nicht fair sei, ein Bekan­nter hätte einen Unfall gehabt, daher wollte sie es wissen.

Später gab es dann noch wieder eine Sit­u­a­tion, in der sie ruhiger war. Mein Psy­chi­ater meinte, dass sie mich auch nur wie ein Spielzeug sehen kön­nte, das man ein­fach nicht beachtet, wenn man grad keinen Bock hat. Da kann die Oma zwanzig­mal ster­ben, über­prüfen kann ich das nicht. Da musste ich kurz auflachen, denn sie hat­te mir kurz vorher geschrieben, dass sie so ruhig war, weil ihre Uro­ma gestor­ben sei. Danach kam mit der Erken­nt­nis jedoch auch die Trauer um einen sehr lieb gewonnenen Kontakt.

Ich habe übri­gens so betont, dass ich den Kon­takt been­det habe, weil mich mein Psy­chi­ater  darauf aufmerk­sam gemacht hat­te, dass ich ab und zu (unbe­wusst?) in der drit­ten Per­son spreche, obwohl das nicht passt. Denn ich sel­ber muss mich und mein Leben ändern, das geschieht nicht ein­fach so von alleine. Sie hat zwar ver­sucht, mich davon abzubrin­gen, weil meine Sicht falsch sei, aber dann war auch Ruhe. Es kam wenige Monate noch eine SMS pünk­tlich zu meinem Geburt­stag, aber ich reagierte nicht und dann war auch für sie wohl endgültig Schluss.

meinVZ

Als (wie in der let­zten Folge bere­its erwäh­nt) die „beste Fre­undin“ vor einiger Zeit auf meinem VZ-Pro­fil als let­zter Besuch­er angezeigt wurde, hat­te ich nach ein paar „Ex-Fre­undin­nen“ gesucht und so bin ich auch auf ihrem Pro­fil gelandet. Ich hoffe, es wirkt nicht unglaub­würdig, wenn ich das The­ma schon wieder zur Sprache bringe, aber es trifft nun­mal auch hier wieder zu: Hier kon­nte ich sie auch endlich mal deut­lich­er sehen, denn die Fotos im Handy-Chat waren doch arg klein. Im VZ-Pro­fil war zwar auch ihre umfan­gre­ichere Fig­ur bess­er zu erken­nen, aber eben „auch“. Denn der Gesamtein­druck war immer noch sehr hüb­sch und attrak­tiv, zumal auch das Gesicht und die Augen detail­liert­er sicht­bar waren, was ich bei einem rein optis­chen Ein­druck sehr wichtig finde. Ich war aber zumin­d­est so „stand­haft“, dass ich sie nicht angeschrieben habe. Auch wenn mein Herz gehofft hat, dass sie sich meldet, hat mein Hirn gewusst, dass es bess­er ist, wenn dies nicht passiert. Und sie war auch nicht auf meinem Pro­fil (oder hat aus­geschal­tet, dass man ihren Pro­filbe­such sieht).

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