Schokokäse

Schluss mit dem Käse – jetzt gibts Schokolade!

Die Schwierigkeit der Freundschaftsfindung

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Ich habe gese­hen, dass sich ein knapp 5 Jahre alter Text noch nicht in meinem Blog befind­et. Genauer gesagt vom 15. Juni 2007. Aber lei­der noch ziem­lich aktuell. Nur das PS kann ich mit­tler­weile stre­ichen. Ich habe es lei­der nicht geschafft, den Kon­takt über das „Kumpel­hafte“ hin­aus zu fes­ti­gen. Und selb­st an diesem lock­eren Kon­takt hak­ts in let­zter Zeit ordentlich.

Als Sin­gle ist es nicht ger­ade ein­fach, All­t­ag und Freizeit zu meis­tern – Gesellschaft zu find­en, ist leichter gesagt als getan.

Ich bin zwar Sin­gle und mit diesem Zus­tand nicht zufrieden, aber ich habe mich daran gewöh­nt. Schlim­mer ist jedoch die Ein­samkeit an sich, die einem das Sin­gleda­sein immer wieder vor Augen führt.

Rund achtzehn Mil­lio­nen Men­schen wohnen in Nor­drhein-West­falen. Davon merke ich jedoch nicht viel. Nach der Arbeit bzw. Schule lässt die „Gesellschaft“ abrupt nach. Als Sin­gle bin ich anscheinend – allen Sta­tis­tiken zum Trotz – eine Sel­tenheit. Denn ein Großteil der­er, die ich zu meinem engeren Bekan­nten- bzw. Fre­un­deskreis zäh­le, sind vergeben. Dazu kommt, dass viele mit ihrem Part­ner in ihrer Freizeit voll aus­ge­lastet zu sein scheinen. Okay, vielle­icht – aber auch nur vielle­icht – bleibt noch ein wenig Zeit für wenige, lose Bekan­nte. Die Stan­dar­d­aus­sage die ich höre, wenn ich vorschlage, doch mal was gemein­sam zu unternehmen, ist und bleibt jedoch: „Keine Zeit, später vielle­icht. Irgendwann.“

Sich­er, hin und wieder klappt es dann doch, aber das sind Ausnahmen.

Gesellschaft gesucht

Fre­unde im All­t­ag ken­nen­zuler­nen, ist mit viel Glück ver­bun­den. Schließlich ist der Kreis der Arbeit­skol­le­gen und/oder Klassenkam­er­aden nur ein Bruchteil der­er, die tat­säch­lich in der Umge­bung leben. Was also tun?

Der gut gemeinte Rat, auf Geburt­stags­feiern neue Leute ken­nen­zuler­nen, lässt sich schw­er umset­zen. Denn wann komme ich schon mal auf Geburt­stags­feiern außer­halb der Fam­i­lie, so dass ich auch mal andere Men­schen zu Gesicht bekomme? Auf die Möglichkeit­en des weltweit­en Net­zes möchte ich (zumin­d­est in diesem Artikel) nicht weit­er einge­hen. Auf Grund der bish­eri­gen Erfahrun­gen sehe ich das ein wenig skep­tisch. Ich möchte es aber auch nicht kom­plett verteufeln.

Daneben gibt es noch die Möglichkeit, neue Leute zum Beispiel über einen Sportvere­in oder etwas Ver­gle­ich­bares ken­nen­zuler­nen. Ich habe lange hin und her über­legt, aber mir ist nicht wirk­lich etwas einge­fall­en, was mir zusagt. Der ein­mal in der Woche stat­tfind­ende Inlin­ertr­e­ff vor Ort hat den Vorteil, dass man im Gegen­satz zum Vere­in an nichts gebun­den ist und somit zu der Zeit ggf. jed­erzeit immer noch über Freizeit ver­fügt. Allerd­ings gibt es hier keine Per­so­n­en, die – wenig­stens in etwa – mein­er Alter­sklasse entsprechen.

Ein(e) Single zwischen vielen „Alben“

Bleibt noch die Möglichkeit, die Freizeit nicht dauernd vor dem Rech­n­er oder Fernse­her (oder bei­des) zu ver­brin­gen. Also weg mit der Chip­stüte und raus aus dem Haus.

Doch dann stellt sich die Frage: Wohin? Da ich kein Allein-Wegge­her bin, muss mir das, wo ich hinge­he, richtig gefall­en, damit ich mir da nicht blöd vorkomme. Also zum Beispiel super Musik auf der Par­ty oder das Konz­ert eines Kün­stlers, der mir sehr gut gefällt. Doch dabei bleibt es dann auch.

Meine Schüchtern­heit (was sich nach der Gym­nasialzeit aber gebessert hat) in Kom­bi­na­tion mit der heuti­gen gesellschaftlichen Ein­stel­lung ist nicht ger­ade opti­mal. „Wegge­hen“ scheint zwar ein beliebter Volkss­port zu sein, dies geschieht jedoch so gut wie auss­chließlich in der Gruppe. Der Unter­schied zwis­chen „Wegge­hen“ und „Pri­vat feiern“ ist dabei nur ein örtlicher.

Eine Gruppe ist eine Gruppe ist eine Gruppe

Dieser Ortswech­sel scheint schon Änderung genug zu sein. Wer es wagt, sich in diese Gruppe einzu­mis­chen, sorgt somit für eine Änderung der grup­palen Ord­nung und wird daher nicht ger­ade mit „Kuss­mund“ begrüßt. Man hat sich schließlich auf einen schö­nen Abend in der Gruppe gefreut und wer weiß, was das für ein Typ ist … Dieser Stör­fak­tor muss schnell­st­möglich beseit­igt werden.

Es mag auch Aus­nah­men geben. Aber diese zu find­en, ist keine leichte Auf­gabe. Schließlich möchte ich mir auch nicht den Abend ver­sauen, für den ich bezahlt habe. Es sind einige Teufel­skreise, die hier wie per­fekt auf einan­der abges­timmte Zah­n­räder ineinan­der greifen.

Dann genieße ich die Musik weit­er und fahre mit den let­zten Klän­gen im Ohr wieder nach Hause …

PS: Es gibt zum Glück eine Aus­nahme: Mein bester Kumpel, den ich seit der Grund­schule kenne, wohnt wegen des Studi­ums ein wenig weit­er weg. Ihn sehe ich aber immer noch am häu­fig­sten in der Freizeit.

14 Kommentare

  1. mal so am rande: deine kurzmel­dung finde ich süss 🙂 

    pro­bier es doch mal alleine auf ein­er par­ty. ich wurde auch schon ange­sprochen, ob nun bei gay- oder het­en­par­ties. selb­st oder ger­ade wenn man so allein rum­ste­ht, kom­men manch­mal leute auf einen zu. 

    was bei mir auch zu gesprächen geführt hat­te waren diverse konz­erte. vor allem, wenn man schon kurz nach ein­lass vor ort ist und sich mit seinem »nach­barn« dann über seine »band« oder was auch immer aus­tauschen kann. 

    hast du mal ’ne anzeige im stadt­magazin oder ähn­lich­es gemacht? gibt doch so »leute ken­nen­ler­nen« rubriken manch­mal. hab dadurch auch mal einen sehr guten fre­und gewonnen 🙂

    so genug getippt (dop­peldeu­tung ;))

    • @ claudy:

      Wie bere­its erwäh­nt, ich bin nicht der große Allein-Wegge­her. Egal ob Par­ty oder Konz­ert (ger­ade für Sil­ber­mond hab ich auch schon länger ange­s­tanden, um einen halb­wegs guten Platz zu ergat­tern). Eben auch darum, weil nicht so viel passiert. Von mir aus tu ich mich immer schw­er mit so lock­erem Small-Talk-Geplänkel.

      Und ange­sprochen wer­den kenn ich (abge­se­hen von einem Typen beim CSD let­ztes Jahr in Köln) gar nicht. Anscheinend bin ich dafür eine zu unbe­deu­tende, graue Maus. 

      Per Kon­tak­tanzeige hab ichs bish­er erst ein­mal pro­biert. Und da dann in der Rubrik „Er sucht Sie“.

  2. ’ne graue maus bin ich auch, und allein wegge­hen mag ich auch nicht gerne, aber es hat mir dann doch immer spass gemacht, jeden­falls mehr als zu hause ver­sauern 😉 dann tanzt man halt ein­fach die nacht durch und hat auch so seinen spass…

    gute nacht!

  3. Na hol­la, du zer­denkst das ganze aber wirk­lich bis ins kle­in­ste Detail. Allerd­ings ver­gisst du dabei, dass es mehrere Sin­gles gibt und du nicht der einzige bist. ; )
    Du beschreib­st auch als Aus­lös­er für alles das Sin­gleda­sein. Allerd­ings sind Kumpels in erster Lin­ie wichtiger als eine Fre­undin. Denn keine Frau will NUR Zweisamkeit, son­dern auch mal alleine mit ihren Fre­undin­nen wegge­hen. Und was machst du dann? Vielle­icht klam­merst du dich hier­bei an eine falsche Vorstel­lung von Beziehun­gen…? Mit anderen Paaren ver­gle­ichen ist sowieso doof, weil du nur von außen ver­muten kannst, wie es in der Beziehung aussieht…und das ist oft nicht so rosig wie es scheint. Beziehung ist viel Arbeit. ^^ 

    Ich denke, irgend­wann wirst du in den saueren Apfel beißen und alleine wegge­hen müssen…denn das fällt alles lei­der nicht vom Himmel…
    Du soll­test dabei alles an Ken­nen­lern­möglichkeit­en ausprobieren…denn was hast du schon zu verlieren?

  4. @ claudy:
    Tanzen? 😕

    @ Jour­ney:
    Ich gehe mal davon aus, du meinst mit „Kumpels“ echte Fre­unde. „Kumpels“ sind für mich eher lockere pla­tonis­che Kon­tak­te, mit denen ich (lei­der) eher weniger engen, ver­traut­en Kon­takt pflege. Aber es sieht jet­zt auch nicht mehr so aaus wie damals, als ich diesen Text da oben geschrieben habe. Derzeit hab ich aber auch keine son­der­liche Hoff­nung, mit anderen Per­so­n­en gesellschaftlich­es Glück zu find­en, und sei es auch nur im Kumpel­haften. Ich bin derzeit auf der Suche nach Alter­na­tiv­en, dazu aber mehr in einem eige­nen Beitrag, das führt hier son­st noch zu weit 😉

  5. @schokokäse:
    hab ich bere­its gele­sen, aber tanzen kann jed­er… boah jet­zt stell dich doch nicht so an, son­st nehme ich dich per­sön­lich an die hand und gehe mit dir in einen club… das kann doch nicht so schw­er sein, schoko, trau dich mal was! du bist ja schlim­mer als ich! 😉 

    irgendw­er muss es mal schaf­fen, dein selb­st­wert­ge­fühl zu stärken, son­st wird das nie was… 😐

  6. @Claudy: Und damit’s richtig irre wird, komme ich mit und räume euch die Tanzfläche, denn zum Tanzen braucht man (also ICH) Platz!! ! : P

    @Schoko: Ich meinte damit auch eher lockere Kon­tak­te, die einen aber den­noch nicht im Stich lassen und mit denen man ab und an was unternehmen kann…

  7. @ jour­ney:
    supi, den platz brauch ich näm­lich inzwis­chen auch, so bre­it wie ich derzeit bin *lach*

  8. @ claudy & Journey:
    Au ja! Wir schieben einen flot­ten Dreier :mrgreen: Also auf der Tanzfläche, was dachtet ihr denn? 😉

    @ claudy:
    Tja, so ist eben das Leben mit der Schüchtern­heit, ich brauch da immer etwas länger.

    @ Jour­ney:
    „lockere Kon­tak­te, die einen aber den­noch nicht im Stich lassen“
    Das klingt für mich nach einem Para­dox­on. Okay, das Im-Stich-Lassen hab ich über­all ken­nen­gel­ernt. Aber bei lock­eren Kon­tak­ten tritts weitaus früher ein 😕

  9. jaja, von einem flot­ten dreier träumst du doch schon längst *lach*

    ach, so schüchtern kamst du mir gestern am tele­fon gar nicht vor. anfangs vielle­icht ein wenig, aber das hat sich doch bald gelegt, oder? den ein­druck hat­te ich jeden­falls. ein bis­chen auf­tauzeit brauche ich ja auch immer 🙂

    • @ claudy:

      Das darf­st du nicht ver­gle­ichen. Wir sind uns nicht unbekan­nt, da gibts meist einiges, was man den anderen fra­gen kann oder auch Per­sön­lich­es von sich erzählen möchte. 

      Bei Unbekan­nten ist dage­gen Small Talk (oder Sprüchekopfen) ange­sagt, was nicht mein Fall ist 😕

  10. Ich finde das nicht nur als Sin­gle schwierig, son­dern generell. Es fiel mir noch nie leicht auf andere zuzuge­hen und Fre­und­schaften zu schließen und ich finde es immer bewun­dern­swert zu sehen wie leicht es schein­bar anderen gelingt. Ich glaube auf Par­tys etc. ist das auch eher schwierig, ich würde ja immer Grup­pen empfehlen, Hob­by­grup­pen und so, die find­et man öfters mal in den Kleinanzeigen wenn sie noch Peo­ple suchen.

    • @ Bioschoko­lade:
      Ja, in die Rich­tung gehen meine Über­legun­gen mit­tler­weile auch eher. Aber erst mal die Zeit und Muße find­en, mich damit auseinanderzusetzen 🙄

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