Schokokäse

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Meine Frauen (6.2): Zickenkrieg

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Es fol­gt nun, knapp ein Jahr später, ein zweit­er Teil zu mein­er dama­li­gen sehr guten Handy­chat-Bekan­ntschaft aus Berlin (hier „Elke“).

  1. Meine Frauen (6): Der Kumpel­typ I (Mo, 30. August 2010)

Den Text habe ich bere­its am 15. Okto­ber 2008 verfasst.

„Ich weiß, wie verlogen die Olle ist“

Bei ein­er Denun­zi­a­tion mit­ten­drin statt nur dabei: Wer hat Recht und wer ist schlecht? Ein per­sön­lich­er Erfahrungsbericht.

Das Zitat aus der Über­schrift stammt von der Fre­undin ein­er eigentlich guten Chat­bekan­ntschaft. Nen­nen wir let­ztere – schließlich war es ein Griff in sel­biges – ein­fach mal Klothilde. Sich­er gibt es in der elek­tro­n­is­chen Welt auch Leute, die sich einen Spaß daraus machen, anderen irgen­deine Masker­ade vorzu­gaukeln. Aber ich denke, es gibt über­all schwarze Schafe. Eben­so wie Denun­zi­a­tio­nen. Wie man damit umge­ht, hängt in erster Lin­ie davon ab, wie gut man „Täter“ und „Opfer“ ken­nt. Oder bess­er gesagt, zu ken­nen glaubt.

Wie alles begann

Dieses Zitat bezieht sich jedoch nicht auf Klothilde, son­dern auf eine andere sehr gute Chat­bekan­ntschaft, sie trägt hier der Ein­fach­heit hal­ber den Namen Elke. Aber von vorn: Ange­fan­gen hat es damit, dass mit Elke nach län­ger­er Zeit mal wieder ein Tele­fonat anstand. Und wie es der Zufall so wollte, kam ich mit Klothilde darauf zu sprechen bzw. schreiben. Sie meinte, mich war­nen zu müssen und schrieb mir einen schw­eren Vor­wurf nach dem anderen. Ich war erstaunt, ja entset­zt. Wie war denn Elke drauf? So kan­nte ich sie gar nicht! Hat­te sie mir die ganze Zeit was vorge­spielt? Warum?! Aber halt: Wer sagt mir denn, dass das über­haupt stimmt? Per­sön­lich getrof­fen hat­te ich bei­de noch nicht, das hätte mir die Entschei­dung etwas erle­ichtern können.

Die Konfrontation

So stellte ich Elke dann am Tele­fon zur Rede. Natür­lich war sie sehr erstaunt und über­rumpelt, aber nach dem ersten Schreck kon­nte sie im Gespräch nach und nach glaub­würdig erk­lären, wie Klothilde zu all diesen Annah­men kom­men kon­nte. Drei Punk­te haben wohl dazu geführt, dass sie eine arg verz­er­rte Sichtweise auf die Wirk­lichkeit hat:

  1. Gefährlich­es Halb­wis­sen, aus dem sich Klothilde dann etwas zusam­men­reimt. Wobei es natür­lich auch gut ist, nicht alles zu erzählen. Wenn man im Nach­hinein sieht, was – und vor allem wie – sie einiges weit­er­erzählt hat.
  2. Einen eingeschränk­ten Blick auf die Welt, so dass sie alles Fremde und Ander­sar­tige ablehnt.
  3. Nicht zulet­zt ist der Kon­takt wohl schon etwas angek­nackst auf Grund ein­er Eifer­suchts­geschichte (bezüglich eines fre­und­schaftlichen Bekan­nten), die offiziell eigentlich schon lange abge­hakt war und von Elke aus auch unwis­send geschehen ist. Mit­tler­weile kann ich auch ver­ste­hen, dass Klothilde wegen Punkt 2 unin­ter­es­sant wird, wenn man bei­de länger kennt.

Die neutralen Dritten

Klothilde ver­suchte mich später umzus­tim­men. Sie könne mir alte Chats per Mail schick­en, um zu sehen, wie Elke wirk­lich drauf sei. Sie müsse ihren Part­ner fra­gen, wo MSN alte Chats spe­ichert. Wer weiß, was sich die bei­den zurechtgedichtet hät­ten, wenn ich nicht gle­ich zurück­geschrieben hätte, dass man bei MSN den Ver­lauf erst sel­ber aktivieren muss. Aber sie hat­te dann gle­ich zwei Bekan­nte parat, die der­sel­ben Mei­n­ung sind wie sie und mit denen ich mich über Elke unter­hal­ten kön­nte. Nur was soll ich mit zwei wild­frem­den Men­schen, die ich nicht ein­schätzen kann? Beim Schreiben, hin­ter einem anony­men Nick­na­men ver­steckt, fällt vie­len das Schwindeln auch nicht schwer.

Da ich von mein­er Mei­n­ung also nicht abzubrin­gen war, hat sie den Kon­takt zu mir been­det und meine Han­dynum­mer gelöscht, was mir nur recht war. Zu Elke bestünde auch kein Kon­takt mehr, wovon diese jedoch nichts wusste, ja sog­ar Gegen­teiliges bericht­en kon­nte. Ein paar Tage später musste erneut ihr Part­ner her­hal­ten, als „aus Verse­hen“ eine SMS von ihr ankam – in der sie dann auch noch zufäl­lig ein­er Fre­undin ihr auf mich bezo­genes „Leid“ klagte. Erst ihr Part­ner kam auf die Idee, dass meine Num­mer wohl noch in der Liste der let­zten Empfänger ste­hen könnte.

Der letzte Versuch

Dann war jedoch wirk­lich Ruhe. Zumin­d­est für ein paar Wochen. Bis mir im Chat (aus dem sich Klothilde schon einige Zeit vor der Denun­zi­a­tion abgemeldet hat­te) eine mir unbekan­nte Per­son schrieb. Sie wolle mal wis­sen, wie ich so sei, schließlich hätte mich Klothilde – bis auf die Sache mit Elke – nur in den Him­mel gehoben. Und diese ange­blich langjährige Fre­undin von Klothilde hat sich entschuldigt, dass der Kon­takt abge­brochen ist, weil sie dazu ger­at­en hätte, mich vor Elke zu warnen.

Sie meinte, Klothilde würde wohl oft an mich denken und ob ich es mir mit­tler­weile nicht anders über­legt hätte. Da dies selb­stver­ständlich nicht der Fall war, wollte sie auch nichts mehr mit mir zu tun haben – und beant­wortete nicht, wie sie an meinen Nick­na­men gekom­men ist. Denn wenn man sich mit ein­er Fre­undin darüber unter­hält, nimmt man nor­maler­weise den realen Namen. Dies war mir sehr sus­pekt, weshalb ich davon aus­ging, dass es Klothilde sel­ber mir schreibt, so dass ich mich von ihr auch mit diesem Namen ver­ab­schiedet habe. Und ich sollte Recht behal­ten. Statt ein­er Reak­tion kamen einige Tage später diverse Bilder von ihr in ihr … äh … in das Pro­fil der Freundin.

Fazit

Ein vorschnelles Denun­zieren ist in den sel­tensten Fällen der richtige Weg. Ger­ade Halb­wis­sen kann zu gefährlich-falschen Annah­men führen. Hier hil­ft in erster Lin­ie ein direk­tes, klären­des Gespräch! Falls Kri­tik wirk­lich berechtigt ist, kann der­jenige sich ändern oder man spricht sich aus, dass bei­de ihre Stand­punk­te vertreten kön­nen und sich so akzep­tieren und respek­tieren. Lei­der hil­ft dies nicht, wenn man auf Grund ein­er prü­den, religiösen oder anderen stren­gen Lebensweise keine Tol­er­anz für abwe­ichende Ansicht­en auf­brin­gen kann.

Es war wohl großes Glück, dass mein Gefühl die richtige Entschei­dung war. Gut möglich, dass eine innere Schutz­funk­tion mich dor­thin brachte: Zu ein­er Bekan­nten, die man seit ein paar Monat­en ken­nt, ist es ein­fach­er der Kon­takt abzubrechen, als zu ein­er, die man zwei Jahre lang falsch eingeschätzt haben sollte. Ich wün­sche keinem eine solche Erfahrung. Aber wenn es passiert, muss man diese Sit­u­a­tion best­möglich bewälti­gen. Unseren Kon­takt hat diese Bewährung­sprobe gefes­tigt und ich möchte Elke ohne zu zögern als sehr gute Fre­undin bezeichnen.

Nachtrag vom 29.1.2009:

Der Kon­takt ist nun auf Grund ander­er Dif­feren­zen been­det. Wer let­z­tendlich wirk­lich „die Gute“ war, kann ich natür­lich nicht mit Sicher­heit sagen. Aber was Klothilde abge­zo­gen hat, ist jeden­falls kein guter Stil.

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