Jahrelang spaltete die Diskussion über eine Aufhebung des Scheidungsverbotes auf Malta die Bevölkerung der streng katholischen Insel. Ausgerechnet ein Abgeordneter der regierenden konservativen Nationalpartei brachte das Referendum zum Laufen, er lebt selbst in Scheidung. Bisher geht dies nur im EU-Ausland oder über ein kirchenrechtliches Ehe-Annullierungsverfahren.
Drei Viertel der Wahlbeteiligten beteiligten sich an der Wahl, die eindeutiger ausfiel als erwartet – mit einem Ja für ein Scheidungsrecht. Das Ergebnis ist zwar nicht verpflichtend, der Ministerpräsident kündigte aber bereits an, entgegen seiner eigenen Meinung im Sinne der Mehrheit der Wähler zu handeln. Somit wird eine Scheidung demnächst möglich sein – wenn auch erst nach vier Jahren in Trennung und ohne Aussicht auf Versöhnung.
Quelle: Tagesschau.de (Sonntag, 29. Mai 2011)
Meine Meinung
Schön, dass die Realität auch in streng katholischen Gegenden langsam ankommt 🙂
PS: In dem Zusammenhang fällt mir noch ein schöner Übersetzungsfehler ein: „Vatikan erlaubt versehentlich Kondome“