Schokokäse

Schluss mit dem Käse – jetzt gibts Schokolade!

Gedanken (6): Es war einmal … das Leben

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Auf den Tag genau drei Jahre ist es nun schon her, als ich gedanklich mal ziem­lich philosophisch wurde. Daran möchte ich euch nun auch teil­haben lassen 🙂

Krieg der Wel­ten in meinem Kopf, in mein­er Seele. Die Erin­nerung gegen das Nichts. Nur ein­er wird gewin­nen. Doch wer wird das sein?

Tick tack tick tack … Mit jedem weit­eren Ruck des Zeigers ver­schwindet eine Sekunde meines Lebens im Nichts. Sekunde um Sekunde verge­ht. Erbar­mungs­los, ohne zu fra­gen. Ist ein­fach weg, als wäre sie nie da gewesen.

Doch ist das so tragisch? Was habe ich heute schon erlebt? Es ist eh nur ein neb­ulös­es Nichts, das ver­schwindet. Ein Nichts, das aus der Gegen­wart in die Ver­gan­gen­heit wan­dert und sich dort in meinem Kopf bre­it macht. Doch es ruht sich nicht aus. Es kämpft. Es kämpft um Beach­tung. Ja, das Nichts will mehr als Nichts sein.

Und so nimmt es den Zweikampf auf. Ein Duell zwis­chen Nichts und Erin­nerung. Doch der Kampf ist in den aller­meis­ten Fällen schon entsch­ieden, bevor er über­haupt begann: Sobald kein Platz mehr für bei­de ist, gewin­nt der Jün­gere. Und so ver­schwindet eine weit­ere Erin­nerung in ein­er hin­teren, dun­klen Ecke. Bis auch dort alle Plätze beset­zt sind.

Ist dies der Fall, kommt das Zietlow’sche Gesetz zum Tra­gen: Der Schwäch­ste fliegt. Ent­ge­gen dem Trend der TV-Tele­fongewinnshows wird der Buzzer hier­für sofort betätigt, ohne mit der Wim­per zu zuck­en. Und so ver­schwindet der Schwache – in den meis­ten Fällen kein Nichts, für das die Ent­las­sungspa­piere schon aus­ge­druckt vor­liegen – ohne großes Tam­tam. Kein Trost­preis, keine Rück­blick-Galashow, keine Gedenkminute. Nichts.

Tat­sache: Es gibt nichts, obwohl es eben nicht das Nichts ist, das ver­schwindet. Und so gewin­nt das Nichts immer mehr und mehr Raum. Große Nebelschwaden des Nichts umwabern die Erin­nerun­gen an schöne, ver­gan­gene Zeit­en und lassen sie noch undeut­lich­er erscheinen.

Doch war es das? Kann es das wirk­lich schon gewe­sen sein? Wo ist der Sinn des Lebens? Mal ein paar schöne Stun­den nach Feier­abend oder einen Nach­mit­tag am Woch­enende mit anderen zu ver­brin­gen – was gibts schöneres? Jedoch erweist sich das Find­en ähn­lich denk­ender Per­so­n­en als sehr schwierig. Die Pri­or­itäten liegen heutzu­tage bei Kar­riere und – falls man dafür noch Zeit find­et – Liebe. Und diese Pri­or­itäten genießen höch­ste Aufmerk­samkeit, ohne Par­don. Da bleiben fre­und­schaftliche Kon­tak­te schnell auf der Strecke.

Und so hat mein einziger treuer Begleit­er keinen Namen. Wie kann ein Nichts auch einen Namen haben.

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