Schokokäse

Schluss mit dem Käse – jetzt gibts Schokolade!

Ich (30): So ist mir noch zu helfen

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Diese Woche hab ichs endlich geschafft, mich schlau zu machen. Und wie vor mein­er ersten Ther­a­pie war ich auch dies­mal wieder zu einem anfänglichen Beratungs­ge­spräch bei den Rheinis­chen Kliniken. Allerd­ings dies­mal im Pott, denn die gibts auch hier, genauer gesagt in Essen, in der All­ge­mein-Psy­chi­a­trischen Ambulanz 🙂

Gespräch

Das Gespräch ging recht flott über die Bühne. Ich habe grob meine Ther­a­piegeschichte bis heute erzählt. Erst im Nach­hinein fiel mir ein, was ich ger­ade zur jet­zi­gen Sit­u­a­tion noch alles hätte erwäh­nen kön­nen. Aber da sie nicht nachge­fragt hat, gehe ich davon aus, dass ihr meine Aus­sagen zu ein­er Ein­schätzung aus­gere­icht haben.

Sie emp­fahl mir, die leichte Depres­sion mit Hil­fe ein­er Verhaltens­therapie aufzuar­beit­en. Und so wie sie es mir erk­lärte, klingt das auch gut. Und wom­öglich ger­ade bezüglich mein­er Motivations­losigkeit (die ich mit­tler­weile als das grundle­gende Prob­lem anse­he) vielver­sprechen­der als etwa die tiefen­psycho­logisch fundierte Psy­chother­a­pie. Auch wenn ich dadurch während mein­er ersten Ther­a­pie einiges Inter­es­santes erfahren habe, ger­ade bezüglich mein­er Kommunikations­schwierigkeiten und der fehlen­den Nähe zu meinen Eltern.

Sie fragte auch nach dem Zeitraum mein­er ersten Ther­a­pie wegen der 2‑Jahres-Pause zwis­chen zwei Ther­a­pi­en, aber das ist bei mein­er Krankenkasse kein Prob­lem, die übern­immt die Kosten bei Bedarf ohne solche strik­ten Ein­schränkun­gen. Bei der häu­fig anzutr­e­f­fend­en AOK sähe das wohl anders aus.

Das ganze sollte möglichst ambu­lant durchge­führt wer­den, da ich mich „dank“ mein­er Arbeit nicht ein­fach so mal ein­er ausführ­lichen Ther­a­pie unterziehen kann. Klar, wenn es mir emp­fohlen wor­den wäre, hätte ich in den sauren Apfel gebis­sen, da die Gesund­heit ganz klar vorge­ht. Und wer weiß, vielle­icht kommt das doch noch, denn sta­tionär kön­nte die eventuell früher begin­nen und:

Es gibt noch viel zu tun

Damals wur­den mit in den anderen Rheinis­chen Kliniken zwei Psy­chi­ater bzw. Psy­cho­an­a­lytik­er genan­nt, die erst seit kurzem eigene Prax­en besaßen, was wom­öglich eine kurze Wartezeit bedeuten kön­nte. Und so war es auch bei einem, da kon­nte ich nach weni­gen Wochen die Ther­a­pie begin­nen 🙂 Prak­tis­che Erfahrung hat­ten sie bei­de aber trotz­dem, vorher jedoch in Kliniken. Doch sie durfte mir jet­zt lei­der keine Empfehlun­gen mehr nen­nen, son­dern kon­nte mir nur eine Liste mitgeben.

Da heißt es nun zum einen, mir vor Ort Psy­chi­ater zu suchen und mich auf die Wartelis­ten set­zen zu lassen. Zum anderen solle ich mir von einem ein leicht­es Anti­de­pres­sivum ver­schreiben lassen, um auf ein etwas angenehmeres Lev­el zu kom­men. Ich bin ges­pan­nt, wie sich diese auf mich auswirken.

Und hoffe nicht nur, dass ich genug Moti­va­tion habe, um mich darum zu küm­mern. Son­dern auch, dass mein Durchhalte­vermögen bis zum Beginn der Ther­a­pie reicht.

5 Kommentare

  1. Ich hoffe von ganzem Herzen dass es etwas bringt.

    Die mod­erne Psy­cholo­gie soll ja wahre Wun­der vollbringen. 

    Wenns bei dir klappt traue ich mich vielle­icht auch mal 😉

  2. Schön, dass du endlich diesen Schritt gewagt hast! 

    Ich wün­sche dir, dass du die Moti­va­tion beibehältst!
    Allerd­ings weißt du, wie ich über diese Wun­der­pillen denke. Nicht nur die Neben­wirkun­gen, son­dern auch die Tat­sache, dass man später nur sehr schw­er davon weg kommt sind ein wichtiger Punkt.
    Ein­er­seits acht­est du so erpicht darauf, was du zu dir nimmst, aber ander­er­seits nimmst du ein­fach so mal schnell solche Tabletten!
    Auch später, wenn du dann in Ther­a­pie bist… Da weiß man ja nie ob der echte Schoko es geschafft hat, oder nur die Pillen 🙁 

    Hmm. Ich würde mir das nochmal genauer überlegen!

  3. @ Sven:
    Oh, von ganzem Herzen? Wom­it habe ich das denn ver­di­ent? Hast du dich hier schon so gut eingelesen? 🙂
    Aber mach deine Zukun­ft, dein Leben und Glück nicht von anderen abhängig!

    @ Brum­mel­Brot:
    Ich weiß nicht, was es da noch zu über­legen gibt. Ich bin zum einen froh darüber, dass es »nur« eine leichte Depres­sion ist, zum anderen gibt es mir aber auch zu denken. Denn so wie es jet­zt ist, ist es hart genug und das möchte und kann ich mir nicht lange weit­er vorstellen 🙁
    Nach­trag: In dem Zusam­men­hang fällt mir ein, dass meine Mut­ter meinte, ich könne es bis dahin auch mal mit einem Heil­prak­tik­er pro­bieren. Das wäre ja auch noch eine Option.

  4. Zum Nach­trag: Ich habe halt nicht ohne Grund meine Bedenken gegenüber Psy­chophar­ma­ka. Also ab zu diesem Heilpraktiker (=

    • @ Brum­mel­Brot:
      Aber nicht alle Erfahrun­gen sind all­ge­me­ingültig. Wenn dem so wäre, wür­den Gespräche mit Fre­un­den wesentlich mehr brin­gen als das mit einem Experten. Aber dem ist zum Glück nicht so 🙂 Zu dem mein­er Mut­ter ists wohl etwas weit, daher muss ich mir auch dafür einen hier vor Ort suchen 😐

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