Schokokäse

Schluss mit dem Käse – jetzt gibts Schokolade!

Ich (7): Kann ich eigentlich abschalten?

| 1 Kommentar

Fahnenmeer zur Anti-Atom-Demo in Berlin am 18.09.2010

„Ein­fach mal abschal­ten“ – diesem Spruch begeg­nete man gestern in Berlin öfters. Lei­der gehorcht mir da mein Hirn nicht so sehr, son­dern hängt hart­näck­ig trüben Gedanken nach 😐

Am schlimm­sten war dabei die Hinfahrt.

Eine Zugfahrt, die ist lustig?

Unten im Bahn­hof hat­te ich noch mit einem von den Grü­nen gesprochen, den hat­te ich aber ver­loren, als sich die gesamte Truppe zum Gleis begab.

 

Warten auf den Sonderzug zur Anti-Atom-Demo in Berlin am 18.09.2010

Warten auf den Sonderzug

Und so saß ich dann im Zug für mich, hab ver­sucht etwas zu lesen, aber hab wed­er im Buch noch im Green­peace-Mag­a­zin viel geschafft, da ich mich ein­fach nicht konzen­tri­eren kon­nte. Der Son­derzug hat­te schon mehrere Zwis­chen­halte hin­ter sich, es kamen noch zwei, dann begann die lange Strecke nach Berlin. selb­st die zwei jun­gen Män­ner, die unter anderem über das Nichts philoso­phierten, kon­nten mich nicht ablenken, sie ver­wirrten mich eher, da deren Gedankengänge schon sehr abstrakt in die Tiefe gingen …

Erschw­erend kam ja wie erwäh­nt hinzu, dass ich man­gels Head­set keine Musik übers Handy hören kon­nte. Und so wurde meine Stim­mung im Laufe der Zeit immer trüber, bis ich jedes­mal einen kleinen Stich ins Herz merk­te, wenn ich eine junge Frau sah oder auch nur hörte 😥

Irgend­wann zum Ende der Fahrt beruhigte ich mich mit zwei Gedanken:

Zum einen kann ich mich mal nach ein­er Aus­ges­trahlt- oder Umweltschutz­gruppe in mein­er Gegend umschauen, so käme ich ja zumin­d­est schon­mal in Kon­takt mit Gle­ich­gesin­nten. Und es wäre ja auch schön­er, in ein­er Gruppe statt allein solche Reisen anzutreten 🙂

Zum anderen fiel mir eine Part­nerver­mit­tlungs­seite ein, die auch eher speziellere Ziel­grup­pen  hat. Nach ein­er kurzen Recherche übers Handy fand ich es dann auch wieder, „das alter­na­tive Inter­net­por­tal zur psy­chol­o­gis­chen Fre­und­schafts- und Part­ner­suche“. Da werde ich mich die Tage wohl anmelden, den „Eig­nung­stest“ hat­te ich wenig über­raschend mit Bravour bestanden 😉

Ankunft

Im Berlin­er Haupt­bahn­hof angekom­men, war an solchen Trüb­sal natür­lich nicht mehr zu denken 😀 Her­rlich, so viele Kernkraft-Geg­n­er auf einem Haufen zu sehen 8)

 

Blick aus dem Berliner Hauptbahnhof Richtung Reichstag zur Anti-Atom-Demo in Berlin am 18.09.2010

Blick aus dem Haupt­bahn­hof­s­ge­bäude Rich­tung Reichstag

Nach der Anfangskundge­bung dauerte es einige Zeit, bis ich mich auch in den Demon­stra­tionszug einord­nen kon­nte. Es war nun­mal eine riesige Menge an Teil­nehmern, die alle über eine ver­hält­nis­mäßig schmale Brücke die Demon­stra­tion began­nen. Aber zum einen war es schön, auf­grund dieser Masse warten zu dür­fen, zum anderen war es bis auf zwei kleinere Schauer auch trock­en und meist sonnig.

Demo

Jede Gruppe hat­te einen eige­nen Wagen, dem sich das passende Fußvolk anschloss. Wobei wohl nicht alle durch das Gedrän­gel ihre Gruppe erwis­cht­en, so kam ich nicht zur Aus­ges­trahlt-Gruppe, son­dern fand am Ende bei den Raver-Wagen Anschluss. Die Demo an sich fühlte sich dadurch – zumal in Berlin – wie eine kleine Love-Parade an. Schön, dass ich das auch mal erleben durfte 🙂

Als dann das gesamte Regierungsvier­tel umzin­gelt war, set­zten wir uns nieder, um sowohl das Wider­set­zen gegenüber dieser Atom­poli­tik zu verdeut­lichen, als auch Sol­i­dar­ität mit den Cas­tor-Sitzblock­aden zu zeigen. Den Höhep­unkt bildete aber die eigen­mächtige Routenän­derung, indem die Demon­stra­tionsteil­nehmer nicht am Reich­stag vor­beizo­gen, son­dern die Treppe und den Platz davor ein­nah­men 🙂 Als irgend­wann per Laut­sprech­er die werten Demon­stra­tionsteil­nehmer aufge­fordert wur­den, den Platz zu räu­men, passierte nichts, die „Ab-schal-ten!“-Rufe und Pfiffe wur­den eher lauter. Wobei es zwis­chen­durch von ein­er kleinen Gruppe auch „Neu-wah-len!“-Rufe gab 😉

Das nach­fol­gende Foto ent­stand, als sich viele wieder mit dem Demon­stra­tionszug zurück zum Haupt­bahn­hof begaben, es war vorher natür­lich nicht so leer gewesen.

 

„Achtung! Demokratiefreie Zone“ vor dem Reichstag in Berlin zur Anti-Atom-Demo am 18.09.2010

„Achtung! Demokratiefreie Zone“ vor dem Reichstag

Rückfahrt

Die Rück­fahrt war wesentlich angenehmer. Zum einen wegen der auf der Hin­fahrt gekomme­nen zwei Gedanken, zum anderen auch, weil ich ein­fach kaputt war, aber auch nur ein biss­chen dösen kon­nte. In erster Lin­ie aber, weil die Demo ein­fach super war 8)

Sonne zeigen!

Zum Schluss noch ein nettes Pot­pour­ri an Bildern aus dem Netz:

Ein Kommentar

  1. sehr gut das du demon­stri­eren warst,weisst du ja 😉

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.