Schokokäse

Schluss mit dem Käse – jetzt gibts Schokolade!

6 Kommentare

  1. sehr schön­er bericht, so denke ich auch darüber. aber das gilt ja für alle medika­mente, da wird viel zu oft was ver­schrieben, obwohl es gar nicht nötig wäre. mehr zeit, um wirk­lich her­auszufind­en, was den patien­ten fehlt, wäre sin­nvoller. aber damit ver­di­ent man ja kein geld 🙄

  2. Ein­fach wun­der­bar der Beitrag! 🙂
    Genau so ist es!
    🙁

    Man ver­di­ent ja nicht nur an den Medikamenten,sondern der Psychologe/Psychiater an der Behandlung/Therapie und die Klinken natür­lich auch,ein großer Markt!

  3. Das Phänomen beschränkt sich allerd­ings beileibe nicht nur auf die psy­chis­chen Krankheiten.
    Im Bere­ich kör­per­lich­er Krankheit­en wer­den ja auch ständig sämtliche Werte die eben noch als nor­mal gal­ten angepasst und sind plöt­zlich Indika­tor für eine begin­nende Krankheit. Zum Beispiel bei Dia­betis und Bluthochdruck, beim »bösen« Cho­les­terin und auch beim Übergewicht. 

    Das heißt für mich aber nicht im Gegen­zug, dass die Schwierigkeit­en im psy­chis­chen Bere­ich erfun­den sind. 

    Wer hat heute zum Beispiel noch die Möglichkeit ein Jahr zu trauern?

    Beispiel
    Meine momen­tane Sit­u­a­tion, die emo­tion­al im Grunde fast dem Tod eines Part­ners entspricht, wird von der Umwelt mit Ungeduld begleitet.

    Sei das mein Hausarzt der nach 6 Wochen sagte ich müsse jet­zt mal drüber­weg kom­men, seien das Fre­unde und Bekan­nte die glauben das Ganze sei mit einem »Ver­giss ihn, das ist halt ein Arsch, der ist es nicht wert.« getan.
    Echte Trauer (zum Beispiel) wird einem doch in der heuti­gen Gesellschaft gar nicht mehr zugestanden. 

    Wo soll man hin mit dem Schmerz? Wer nicht nach ein paar Wochen auf Nor­mal­be­trieb umschal­tet wird doch schon als wein­er­lich­er Ver­sager ange­se­hen und nervt die anderen nur noch. 

    @ Claudy Ther­a­peuten ver­di­enen damit sich Zeit für Patien­ten zu nehmen sehr viel Geld. 

    Aber Ther­a­pi­en sind mit lan­gen Wartezeit­en ver­bun­den, natür­lich wer­den dann mehr Medika­mente ver­schrieben – was soll man son­st machen? Man kann ja nicht dem Patien­ten rat­en, sein Leben mal eben ein paar Monate bis Jahre auf Eis leg­en bis ein Ther­a­peut Zeit hat sich der Sache zu widmen. 

    Weil ein ein­fach­es: »Ich kann nicht, weil ich so trau­rig / erschöpft bin« schlicht und ergreifend nicht zählt entste­hen auch zum Schutz der Men­schen immer mehr Krankheitsbilder.

    Doch nicht nur wegen der geldgieri­gen Ärzte und der Phar­main­dus­trie, son­dern wegen uns allen. 

    Es macht sich Arbeit­ge­bern und Fre­un­den gegenüber ein­fach bess­er zu sagen « Ich habe eine Post­trau­ma­tis­che Störung« als lediglich »Ich habe eine Krisen­si­t­u­a­tion nicht ver­ar­beit­et« – let­zteres ist immer mit per­sön­lich­er Schwäche und Schuld behaftet, ersteres ist eine Krankheit, die ernst genom­men wird.

    Zu Medika­menten: was auch unter­schätzt wird, ist dass es ein­fach Krankheit­en gibt in der sich die Chemie im Gehirn verän­dert hat.
    Man würde ja auch ein gebroch­enes Bein nicht mit Han­dau­fle­gen und guten Gesprächen heilen. Eine Depres­sion soll aber dadurch ver­schwinden, obwohl sie ja genau­so starke kör­per­liche Auswirkun­gen hat wie ein Knochen der kaputt gegan­gen ist.

  4. @ lili_rockt!
    Hal­lo :hi:

    @ Noriko:
    Wow, was für ein aus­führlich­er Kom­men­tar 🙂 Da ist viel Wahres dran.

  5. @schokokäse:

    :hi: hallo… 🙂 

    @noriko: Man muss echt sagen das da viel Wahres dran ist an deinem Beitrag,es hat halt alles 2 Seit­en im Leben….zb das sich das Phänomen beileibe nicht nur auf seel­is­ches Lei­den beschränkt ist wohl wahr.In D wird zb viel zu viel operiert,ebenso ist es im soma­tis­chen Bere­ich mit den Medika­menten und KH aufen­thal­ten usw…und das mit den Werten zb Cho­les­terin habe ich auch schon gehört.

    Bei dem Trauern musste ich auch denken,wer hat heute noch die Möglichkeit 1 Jahr zu Trauern,ob das früher immer opti­mal war weiss man auch nicht,aber evw bess­er als jetzt.Wobei ich Men­schen kenne die zb ihren Ehe­mann ver­loren haben (in jun­gen Jahren,zb durch plöt­zlichen Unfall­tot) u da reicht 1 Jahr Trauen bei weit­em nicht aus oder wenn man zb sein Kind verliert,also 1 Jahr ist eher wenig…

    Das »die Leute« beim Tot oder Ver­lust durch Tren­nung des Part­ners oft find­en man sollte schneller drüber weg kom­men ist ja das Übliche,sie hören es sich Tage und Wochen an und find­en nach Monat­en das jet­zt aber mal gut ist,leider der Klassiker.Gut beim Tot haben sie evw auch noch Monate Verständniss,bei Tren­nung schon nicht mehr,aber selb­st beim Tot meinen die meis­ten nach 3 Monat­en müsste jet­zt aber mal Schluss sein…

    Du schreib­st: »Wer nicht nach ein paar Wochen auf Nor­mal­be­trieb umschal­tet wird doch schon als wein­er­lich­er Ver­sager ange­se­hen und nervt die anderen nur noch. « So ist es ja lei­der bei Allem….was es an trau­ma­tis­chen Sit­u­a­tio­nen so zu bewälti­gen gibt,«die Leute« haben keine Geduld!

    Das ein ein­fach­es: »Ich kann nicht, weil ich so trau­rig / erschöpft bin« nicht mehr reicht stimmt leider…

    »Es macht sich Arbeit­ge­bern und Fre­un­den gegenüber ein­fach bess­er zu sagen “ Ich habe eine Post­trau­ma­tis­che Störung“ als lediglich „Ich habe eine Krisen­si­t­u­a­tion nicht ver­ar­beit­et“ – let­zteres ist immer mit per­sön­lich­er Schwäche und Schuld behaftet, ersteres ist eine Krankheit, die ernst genom­men wird.« Das sehe ich genauso,wobei es auch noch genug Leute gibt die generell psy­chis­che Krankheit­en (wie zb Postr­trau­mat­siche Belas­tungsstör­rung oder Depres­sio­nen) nicht ernst nehmen,aber gut das ist ein anderes Thema,trotzdem denke ich das es auch mit den Ärtzen,dem Geld und der Phara­min­dus­trie zu tun hat,das schliesst sich ja auch nicht aus.Beides ist Wahr,es hat halt immer alles 2 seit­en. Das Video bzw der Arzt stammt aus Usa u da ist das ganze nochmal viel schlimmer,es gibt ja auch viele Filme wie »Prozac nation« die das beschreiben. In Usa bekom­men wirk­lich auch »Nor­ma­los« (falls es die über­haupt noch gibt u was ist schon nor­mal?) die« Glück­spillen« weil sie nicht so gut drauf sind. Vom Rital­in für Kinder braucht man wohl nich anfan­gen (va wenn man bedenkt das Kokain/Speed/Amphitamine/Crystal die sel­ben Wirk­stoffe haben wie Ritalin,man ver­sorgt also sein Kind (was noch im Wach­s­tum steckt) mit Crys­tal oder Kokain u dann viele­icht obwohl es sie nie gebraucht hätte!

    Tja das The­ma Medika­mente: viel diskutiert….ich habe mich da auch noch nicht fest gelegt.Einerseits bin ich wirk­lich gegen Medikamente,gerade Psychopharmaka,anderseits gibt es Fälle wo es lei­der wirk­lich nicht mehr anders geht.Da muss ich auch als Geg­n­er sagen: Ok manch­mal geht es eben nicht mehr anders,weil man zb bei ein­er Depres­sion ein­fach nicht mehr anders Hoch kommt usw.Es ist schw­er denn es hat ja auch viele Neben­wirkun­gen (u Beruhi­gungsmit­tel oder Schlafmit­tel machen zb abhängig).Es ist immer ein Abwe­gen und ist u bleibt schwierig,Fakt ist aber auch das viele Psy­chi­ater (generell Ärtzte) viel zu schnell zu Medika­menten greifen,auch in Fällen wo es doch nochmal anders gegan­gen wäre!u auch zu anderen Mas­nah­men greifen (wie ops etc) wo es noch nicht nötig gewe­sen wäre,man muss als Patient vorsichtig/wachsam bleiben!

  6. Klasse Beitrag @ Noriko!

    Ich denke (als Psy­cholo­gie-heute-Leserin mit halb abgeschlossen­em Psy­cholo­gie/Päd­a­gogik-Gym­na­si­um, einem sta­tionären Klinikaufen­thalt und andauern­der Ther­a­pie), dass DSM‑5 der falsche Weg ist, um hier etwas zu verbessern.
    Was fehlt ist zum einen die Legal­isierung der Schwäche in unser­er Leis­tungs­ge­sellschaft, das Ver­ständ­nis der Mit­men­schen und auch der richtige Umgang mit psy­chis­chen Krankheit­en. Diese wer­den lei­der mein­er Erfahrung nach eben­so nicht ernst genom­men wie das „Ich kann nicht mehr…“ eines aus­ge­bran­nten Men­schen. Die Men­schen kön­nen ein­fach damit nicht umge­hen und sind null aufgek­lärt. Allerd­ings ist dieser Punkt auch echt umstrit­ten, weil wir dann wieder an den anderen Punkt namens DSM‑5 gelan­gen, der sagt, dass jedes Wehwe­hchen ernst genom­men wer­den muss…

    Tat­sache jedoch ist: Deutsch­land gehört neben den USA zu den unglück­lich­sten Län­dern der Welt. Hmmm, denken wir mal scharf nach…woher kann das bloß kom­men? Unser Stan­dard ist ein­fach zu hoch. Wir müssen Urlaub machen, müssen ein Auto fahren, müssen Wer­bung anse­hen und kaufen, damit die Wirtschaft funk­tion­iert, müssen ein iPhone besitzen, müssenmüssenmüssen…und dabei müssen wir leis­ten, funk­tion­ieren und gute brave Kon­sumenten des Sys­tems sein. DAS sollte mal behan­delt wer­den. DAS macht krank, lässt Kinder als quän­gel­nde hyper­ak­tive Mon­ster erscheinen, weil sie nicht unter­schei­den kön­nen zwis­chen richtig und „weniger richtig“. Wie denn auch, wenn es nicht mal die Eltern kön­nen, wenn es kein­er kann?
    Ich ste­he hier wohl mit mein­er Mei­n­ung ziem­lich alleine, weil sich alle doch gerne berieseln lassen von den Unfass­barkeit­en des Fernse­hens. Aber das ist mir egal. Ich bin der Mei­n­ung: In den let­zten Jahrzehn­ten sind wir mit dem steigen­den tech­nis­chen Fortschritt immer kränker geworden…und wir bekom­men ja täglich eingeprügelt, wie wenig man doch ver­di­ent und dass man nur glück­lich wird, wenn man reich ist blahblahblah…kein Men­sch denkt mehr, so scheint es. Und wenn er denkt, ist er krank…oder wird krank, weil er dem Sys­tem kom­plett aus­geliefert ist und es gemerkt hat…
    Für mich sind psy­chisch Kranke jene, die die Seite sehen, die andere nicht sehen kön­nen oder wollen. Sie sind für mich oft „men­schlich­er“ als die „Nor­malen“.

    Das mit dem Rital­in wie Lili beschrieben hat, finde ich auch echt hart. Die meis­ten sind ein­fach mit der Erziehungsauf­gabe total überfordert…bei ein­er einiger­maßen guten und gesun­den (und hyper­setle­nen) Erziehung kann man zwar kein ADS heilen, aber die Symp­tome zumin­d­est lin­dern und später darüber nach­denken, ob das Kind nun Rital­in benötigt oder nicht. Und anbei: Wür­den mehr Eltern erziehen kön­nen oder sich zumin­d­est 5mal über­legen, ob sie ein Kind in diese grausame Welt schick­en wollen, sähe es hier bes­timmt auch anders aus…

    Ach ja, und ich nehme übri­gens seit fast 2 Jahren Cipralex gegen Depres­sio­nen und bin froh, dass ich es habe. Damals hat es mir extrem geholfen ruhiger zu wer­den, klarere Gedanken zu fassen und mich nicht so end­los hinab reinzusteigern, zu ritzen, etc. Und da ich auch ADS habe, möchte ich Rital­in eben­so mal ver­suchen. Bish­er habe ich mich immer dage­gen gesträubt, aber ich merke deut­lich, wie mich vieles – allein schon das Kof­fer­aus­pack­en – total über­fordert. Und bevor ich wieder eine Schule/Ausbildung nicht schaffe, ver­suche ich es mal damit.

    Und JA ICH BIN KRANK. Und ich bin es nicht immer gerne, aber im Grunde stolz auf mich und was ich leiste, obwohl ich es bin. Und ich gebe es offen zu.

    Soo, genug von der rev­o­lu­tionären Seite.
    Over and out.

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