Soeben habe ich den letztens erworbenen Film „Snow Cake“ (Trailer siehe dort) geschaut. Ein wirklich sehr beeindruckender Film. Diese Macht, mit dem einen der Film einzunehmen vermag. Aufgrund der Rahmenbedingungen der Geschichte umgibt den Streifen – mal mehr, mal weniger sichtbar – eine bedrückende Traurigkeit.
Meine Lieblingsszene ist dabei eindeutig das Comic-Scrabble (5:08–8:53, leider etwas leise):
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Der Film mit seinen passend gewählten Szenen und Schnitten, den authentischen Darstellern und der gelungenen Musik schafft es, dass dieses bedrückende Gefühl keine Depression bzw. Hoffnungslosigkeit begleitet. Im Gegenteil. Von einem Moment auf den anderen ändern sich die Tränen der Traurigkeit oder Rührung in solche der Freude. Und manchmal sind sie beides gleichzeitig.
Mich beeindruckt dabei natürlich vor allem die Offenheit und Ehrlichkeit in den Aussagen der Autistin. Die Darstellerin hat hierfür viel recherchiert, wie ich in den Extras erfahren habe.
Ich könnte den halben Film zitieren, da er so viel Weisheit in sich trägt. Ich will es aber bei Folgendem belassen:
– In einer Raststätte: –
Vivienne: Wissen Sie, warum ich mich hierher gesetzt habe? Weil Sie aussehen wie jemand, der dringend reden sollte. Sie sehen aus, als hätten Sie schon ziiieeeemlich lange nicht mehr geredet.
Alex: Deshalb haben Sie sich hergesetzt?
Vivienne: Deshalb habe ich mich hergesetzt … und weil ich ’ne Mitfahrgelegenheit suche. Sie sahen einfach vertrauensselig aus.
– Einige Szenen später, bei Viviennes Mutter: –
Alex: Wieso ist sie per Anhalter gefahren?
Mutter: Vivienne wollte Schriftstellerin werden. Sie hat gesagt, sie würde immer versuchen, bei den Leuten mitzufahren, die am einsamsten aussehen. Weil die die besten Geschichten hätten.
Mi, 18. Januar 2012 um 12:22
Ein ganz wunderbarer, sensibler Film, einfühlsam, doch nie kitschig.