Sophia sieht aus wie ein Mädchen und fühlt sich als Mädchen. Geboren wurde Sophia aber als Junge. Mit gerade mal vier Jahren beschloss sie, kein Junge mehr zu sein. Sie will nur noch Röcke und Kleider tragen und lässt sich die Haare lang wachsen. Am Anfang dachten ihre Eltern, es sei vielleicht nur eine Phase. Doch Sophia ist sich sicher: „Ich bin als Junge auf die Welt gekommen, aber ich war immer schon ein Mädchen. Schon seit ich ganz klein bin!“. Sie reagiert aggressiv, wenn sie mit ihrem alten Namen angesprochen wird.
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Das erinnert mich an eine junge (aber im Vergleich hierzu ältere) Transfrau, die ich vor vielen Jahren in einem Handarbeitsforum (*hust*) kennengelernt hatte, damals noch vor der Transition. Die kam mir vor einiger Zeit in den Sinn und ich hatte einen erneuten Kontakt versucht. Doch die E‑Mail-Adresse war nicht mehr gültig und unter dem damaligen Nutzernamen wurde ich anderweitig nicht mehr fündig. Es hätte mich schon interessiert, wie es ihr heute geht.
Als ich dann irgendwann mal Kim Petras bei »Stern TV« auf RTL zu Gast sah, hab ich überlegt, ob sie das ist. Aber als ich dann ihre Fotos von damals rausgesucht hab, hab ich mir gedacht, dass sie es wohl eher nicht ist 🤔
2011 hat sie von der großen Musikkarriere noch geträumt 😃
Sa, 19. Juni 2021 um 16:25
Wow, die Doku hat mich gerade echt bewegt! Sophia ist stellenweise wirklich sehr erwachsen für ihr Alter.
Und sie hat Glück, dass sie sehr feminin/zierlich und echt wie ein Mädchen aussieht und in so einem unglaublich tollen Umfeld aufwächst. Ich will mir nicht ausmalen was wäre, wenn sie in eine Familie geboren wäre, die das aus Unsicherheit herunterspielt, nicht ernst nimmt, nicht akzeptiert und ihr vermittelt werden würde, dass sie „falsch“ ist, wo sie sich doch ohnehin schon so fühlt… bei ihrem Temperament wäre das echt fatal.
Auch wenn sie sagen, dass die Eltern am Anfang überfordert waren und Sophia ihren Frust an ihnen ausgelassen hat, gehen die alle unglaublich gut damit um! Auch die Therapeutin und die Ärztin.
Ich finde es auch total schön, dass schon jetzt für Aufklärung gesorgt wird und dass sie von ihren Mitschülern akzeptiert wird. Ich sehe da echt Potential für eine offenere Gesellschaft.
Dieser offene Umgang ist echt sooooo wichtig! Nicht nur für Transkinder.
Sa, 26. Juni 2021 um 14:25
@ Journey:
Wow, starke Worte. Das kann ich bis auf einen Aspekt so nur unterschreiben.
Denn wenn ich sehe, wie oft allein über abgerissene Regenbogenfahnen oder digitalen Hass allein in Deutschland berichtet wird, bin ich doch etwas skeptisch, wie weit her es mit der allgemein-gesellschaftlichen Gleichstellung ist – wenn allein dieses Symbol so viele Gemüter erregt.
Zum Thema Geschlechterrollen passt auch der 2019 erschienene experimentelle Dokumentarfilm »Normal«:
Komplette Filmkritik bei Queer.de
Den hat auch jemand im italienischen Original bei YouTube hochgeladen.
So, 27. Juni 2021 um 10:55
Ja, da hast du schon recht. So, wie es aktuell aussieht, deutet das nicht gerade darauf hin, dass sich da in absehbarer Zeit etwas verbessert.
Aber gerade deshalb sehe ich auch das Potenzial bei den Kindern gaaaaanz früh. Die kommen nämlich ohne Vorurteile auf die Welt. Die sind noch nicht gesellschaftlich konditioniert. Und je mehr Aufklärung es schon da gibt (und die gibt es weitaus mehr als noch zu den Zeiten unserer Eltern…!), desto offener wird die Gesellschaft, in der die Menschen eines Tages leben werden. Auch wenn wir beide davon dann recht wenig haben werden und um einige mehr Menschen grausames Leid wegen Diskriminierung und Ausgrenzung erleben mussten… (vor allem in Ländern, die noch in einem anderen Gesesellschaftssystem leben, in dem wir uns nie befanden oder das wir zum Teil schon durch haben…)
Ich glaube an einer bessere Welt!
Wir haben die Hexenverbrennung hinter uns, den Sklavenhandel, die Frauenrechte gestärkt und weitaus mehr in der Geschichte der Menschheit erlebt… Das waren alles Bewegungen, die (leider) Zeit brauchten, um die Gesellschaft zu verändern.
Aber deshalb glaube ich daran, dass wir irgendwann auch eine bunte Welt sein werden! <3
Btw. hier noch ein unglaublich bewegendes Video zum Thema Rassismus von einer Transfrau, die ich persönlich kenne und schätze:
So, 27. Dezember 2020 um 11:55
@ Journey:
Klar, ich wollte damit die Fortschritte auch nicht komplett verneinen. Und ja, es ist wichtig, eine möglichst offene Gesellschaft zu haben und zu leben, damit Kinder auch die Möglichkeit haben, bewusst über den Tellerand (eines womöglich konservativen Elternhauses) schauen und das »Anderssein« sehen und erfahren zu können.
Danke für das verlinkte Video. Ja, wir alle tragen Vorurteile in uns, das sehe ich auch genau wie sie schon sehr lange: Es ist wichtig, sich derer bewusst zu sein und die eigenen Schubladen nie ganz zu schließen, damit Personen, Situationen u.a. jederzeit woanders einsortiert werden können.
Auch wenn ich auf der Dating-Plattform sehe, dass das nicht so einfach ist. Und dass die eigene Einstellung auch sehr durch die Sozialisierung geprägt wird. Ich gebe Schwarzen auch Chancen, aber soweit ich mich erinnern kann, sehen die Antworten auf die folgenden Fragen immer gleich aus (sofern beantwortet):
— Ist Angela Merkel gut für Deutschland? Ja.
— Unternimmt Deutschland genug, um die Umwelt zu schützen? Aber ja.
— Religion? Christentum (und es ist mir wichtig).