Schokokäse

Schluss mit dem Käse – jetzt gibts Schokolade!

Guckst du (6): Ich bin Sophia! Leben als Transgender-Kind

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Sophia sieht aus wie ein Mäd­chen und fühlt sich als Mäd­chen. Geboren wurde Sophia aber als Junge. Mit ger­ade mal vier Jahren beschloss sie, kein Junge mehr zu sein. Sie will nur noch Röcke und Klei­der tra­gen und lässt sich die Haare lang wach­sen. Am Anfang dacht­en ihre Eltern, es sei vielle­icht nur eine Phase. Doch Sophia ist sich sich­er: „Ich bin als Junge auf die Welt gekom­men, aber ich war immer schon ein Mäd­chen. Schon seit ich ganz klein bin!“. Sie reagiert aggres­siv, wenn sie mit ihrem alten Namen ange­sprochen wird.

🤗

Video in der WDR-Mediathek

Das erin­nert mich an eine junge (aber im Ver­gle­ich hierzu ältere) Trans­frau, die ich vor vie­len Jahren in einem Han­dar­beits­fo­rum (*hust*) ken­nen­gel­ernt hat­te, damals noch vor der Tran­si­tion. Die kam mir vor einiger Zeit in den Sinn und ich hat­te einen erneuten Kon­takt ver­sucht. Doch die E‑Mail-Adresse war nicht mehr gültig und unter dem dama­li­gen Nutzer­na­men wurde ich ander­weit­ig nicht mehr fündig. Es hätte mich schon inter­essiert, wie es ihr heute geht.

Als ich dann irgend­wann mal Kim Petras bei »Stern TV« auf RTL zu Gast sah, hab ich über­legt, ob sie das ist. Aber als ich dann ihre Fotos von damals raus­ge­sucht hab, hab ich mir gedacht, dass sie es wohl eher nicht ist 🤔

2011 hat sie von der großen Musikkar­riere noch geträumt 😃

4 Kommentare

  1. Wow, die Doku hat mich ger­ade echt bewegt! Sophia ist stel­len­weise wirk­lich sehr erwach­sen für ihr Alter.
    Und sie hat Glück, dass sie sehr feminin/zierlich und echt wie ein Mäd­chen aussieht und in so einem unglaublich tollen Umfeld aufwächst. Ich will mir nicht aus­malen was wäre, wenn sie in eine Fam­i­lie geboren wäre, die das aus Unsicher­heit herun­ter­spielt, nicht ernst nimmt, nicht akzep­tiert und ihr ver­mit­telt wer­den würde, dass sie „falsch“ ist, wo sie sich doch ohne­hin schon so fühlt… bei ihrem Tem­pera­ment wäre das echt fatal.

    Auch wenn sie sagen, dass die Eltern am Anfang über­fordert waren und Sophia ihren Frust an ihnen aus­ge­lassen hat, gehen die alle unglaublich gut damit um! Auch die Ther­a­peutin und die Ärztin.
    Ich finde es auch total schön, dass schon jet­zt für Aufk­lärung gesorgt wird und dass sie von ihren Mitschülern akzep­tiert wird. Ich sehe da echt Poten­tial für eine offenere Gesellschaft.
    Dieser offene Umgang ist echt sooooo wichtig! Nicht nur für Transkinder.

    • @ Jour­ney:

      Wow, starke Worte. Das kann ich bis auf einen Aspekt so nur unterschreiben.

      Denn wenn ich sehe, wie oft allein über abgeris­sene Regen­bo­gen­fah­nen oder dig­i­tal­en Hass allein in Deutsch­land berichtet wird, bin ich doch etwas skep­tisch, wie weit her es mit der all­ge­mein-gesellschaftlichen Gle­ich­stel­lung ist – wenn allein dieses Sym­bol so viele Gemüter erregt.

      Zum The­ma Geschlechter­rollen passt auch der 2019 erschienene exper­i­mentelle Doku­men­tarfilm »Nor­mal«:

      Die ital­ienis­che Filmemacherin und Wis­senschaft­lerin Tul­li schloss 2018 mit einem Ph.D. ihr Studi­um an der Roe­hamp­ton Uni­ver­si­ty in Lon­don ab, wo sie zu sub­ver­siv­er Filmäs­thetik im queeren und fem­i­nis­tis­chen Kon­text forschte. Sie inter­essiert sich für exper­i­mentell-doku­men­tarische For­men eben­so wie für Gen­der Stud­ies und Visuelle Anthropologie.

      Kom­plette Filmkri­tik bei Queer.de

      Den hat auch jemand im ital­ienis­chen Orig­i­nal bei YouTube hochge­laden.

  2. Ja, da hast du schon recht. So, wie es aktuell aussieht, deutet das nicht ger­ade darauf hin, dass sich da in abse­hbar­er Zeit etwas verbessert.
    Aber ger­ade deshalb sehe ich auch das Poten­zial bei den Kindern gaaaaanz früh. Die kom­men näm­lich ohne Vorurteile auf die Welt. Die sind noch nicht gesellschaftlich kon­di­tion­iert. Und je mehr Aufk­lärung es schon da gibt (und die gibt es weitaus mehr als noch zu den Zeit­en unser­er Eltern…!), desto offen­er wird die Gesellschaft, in der die Men­schen eines Tages leben wer­den. Auch wenn wir bei­de davon dann recht wenig haben wer­den und um einige mehr Men­schen grausames Leid wegen Diskri­m­inierung und Aus­gren­zung erleben mussten… (vor allem in Län­dern, die noch in einem anderen Gesesellschaftssys­tem leben, in dem wir uns nie befan­den oder das wir zum Teil schon durch haben…)
    Ich glaube an ein­er bessere Welt!
    Wir haben die Hex­en­ver­bren­nung hin­ter uns, den Sklaven­han­del, die Frauen­rechte gestärkt und weitaus mehr in der Geschichte der Men­schheit erlebt… Das waren alles Bewe­gun­gen, die (lei­der) Zeit braucht­en, um die Gesellschaft zu verändern.
    Aber deshalb glaube ich daran, dass wir irgend­wann auch eine bunte Welt sein wer­den! <3

    Btw. hier noch ein unglaublich bewe­gen­des Video zum The­ma Ras­sis­mus von ein­er Trans­frau, die ich per­sön­lich kenne und schätze: 

    • @ Jour­ney:

      Klar, ich wollte damit die Fortschritte auch nicht kom­plett verneinen. Und ja, es ist wichtig, eine möglichst offene Gesellschaft zu haben und zu leben, damit Kinder auch die Möglichkeit haben, bewusst über den Tellerand (eines wom­öglich kon­ser­v­a­tiv­en Eltern­haus­es) schauen und das »Ander­s­sein« sehen und erfahren zu können. 

      Danke für das ver­link­te Video. Ja, wir alle tra­gen Vorurteile in uns, das sehe ich auch genau wie sie schon sehr lange: Es ist wichtig, sich der­er bewusst zu sein und die eige­nen Schubladen nie ganz zu schließen, damit Per­so­n­en, Sit­u­a­tio­nen u.a. jed­erzeit woan­ders ein­sortiert wer­den können.

      Auch wenn ich auf der Dat­ing-Plat­tform sehe, dass das nicht so ein­fach ist. Und dass die eigene Ein­stel­lung auch sehr durch die Sozial­isierung geprägt wird. Ich gebe Schwarzen auch Chan­cen, aber soweit ich mich erin­nern kann, sehen die Antworten auf die fol­gen­den Fra­gen immer gle­ich aus (sofern beantwortet):
      — Ist Angela Merkel gut für Deutsch­land? Ja.
      — Untern­immt Deutsch­land genug, um die Umwelt zu schützen? Aber ja.
      — Reli­gion? Chris­ten­tum (und es ist mir wichtig).

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