Gestern Abend habe ich einen recht ausführlichen Selbsttest für Prokrastination der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster durchgeführt, auf den mich Journey hingewiesen hat.
Heraus kam dabei Folgendes:
Feedback zum Bereich „Allgemeine Aufschiebetendenz“
Sie liegen mit Ihrem Prokrastinationswert auf dem „Prozent-Rangplatz“ 90 %. Das heißt, dass 90 % weniger Aufschiebeverhalten berichten als Sie. Entsprechend haben 10 % ein höheres Ausmaß an Prokrastination angegeben als Sie.
[…] Die meisten Menschen befinden sich in einem Bereich zwischen 15,9 % und 84,1 %. Nach unserer Erfahrung suchen Menschen aufgrund Ihres Aufschiebeverhaltens häufig bei uns Hilfe, wenn ihr Prokrastinationswert 85 % oder mehr beträgt und sie damit zu den obersten 15 % gehören.
[…]
Feedback zum speziellen Prokrastinations-Aspekt „Aktive Suche nach Ablenkung“
Wenn der Moment gekommen ist, eine wichtige Aufgabe zu erledigen, berichten viele Betroffene von ihrer Tendenz, sich – anstatt damit anzufangen – doch spontan für andere Tätigkeiten zu entscheiden. Dabei können sogar auch Arbeiten vorgezogen werden, die sonst eher lästig erscheinen. Verglichen mit der eigentlich zu erledigenden Aufgabe sind die alternativen Tätigkeiten mittel- und langfristig zwar weniger wichtig, kurzfristig erscheinen sie jedoch dringender oder attraktiver als die ursprünglich geplante Tätigkeit.
Ihr Wert in diesem Bereich beträgt 45 %. Das heißt, dass 45 % von einer geringeren Tendenz zu aktiver Ablenkung und der Suche nach Alternativen berichten als Sie. Entsprechend äußern 55 % eine stärkere Tendenz zur aktiven Suche nach Ablenkung als Sie.
Feedback zum speziellen Prokrastinations-Aspekt „Abneigung und Unbehagen gegenüber Aufgaben“
Von Prokrastination Betroffene geben oft an, dass die Erledigung wichtiger Aufgaben für sie besonders unangenehm und emotional belastend ist. Ist der Moment gekommen, in dem die Arbeit tatsächlich begonnen werden soll, können starke Gefühle des Unwohlseins und des Unbehagens sowie eine Tendenz zu Flucht und Vermeidung auftreten. Unter diesen Umständen muss einige Willensanstrengung aufgebracht werden, damit es gelingt die Abneigung zur Durchführung der Aufgabe zu überwinden
Ihr Wert in diesem Bereich beträgt 85 %. Das heißt, dass bei 85 % die Abneigung gegenüber der Aufgabe geringer ist als bei Ihnen. Entsprechend empfinden 15 % eine stärkere Abneigung gegenüber anstehenden Aufgaben als Sie.
Ihr Depressionsfeedback
Ihre Angaben deuten nicht auf eine ausgeprägte depressive Symptomatik in den letzten zwei Wochen hin. Falls Sie aufschieben, hängt dies sehr wahrscheinlich nicht mit einer aktuell behandlungsbedürftigen Depression zusammen.
Selbstverständlich können Sie dennoch das Gefühl haben, durch die eventuell genannten Beschwerden wie z.B. Niedergeschlagenheit oder Interessenverlust in Ihrem Alltag deutlich beeinträchtigt zu sein. In diesem Fall sollten Sie erwägen, sich an einen Psychologischen Psychotherapeuten oder an einen entsprechenden Facharzt (Psychiater) zu wenden, der Ihnen auch Informationen über Behandlungsmöglichkeiten geben kann.
Ihr ADHS-Feedback
Ihre Angaben deuten nicht auf das Vorliegen einer Aufmerksamkeitsstörung (Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung oder Aufmerksamkeitsdefizitstörung; ADHS oder ADS) hin. Falls Sie aufschieben, hängt dies wahrscheinlich nicht mit einer behandlungsbedürftigen Aufmerksamkeitsstörung zusammen.
Selbstverständlich können Sie dennoch das Gefühl haben, durch eventuell genannte Beschwerden wie z.B. Unruhe und Konzentrationsschwierigkeiten in Ihrem Alltag deutlich beeinträchtigt zu sein. In diesem Fall sollten Sie erwägen, sich an einen Psychologischen Psychotherapeuten oder an einen entsprechenden Facharzt (Psychiater) zu wenden, der Ihnen ggf. auch Informationen über Behandlungsmöglichkeiten geben kann.
Mi., 26. Mai 2021 um 11:16
Und welchen Schluss ziehst du nun für dich aus dem Test? : )
Bei dir ist auffällig, dass du wohl nicht so aktiv nach Ablenkung suchst..(vor allem, wenn man das mit den anderen hohen Werten vergleicht)
…da suche ich schon etwas mehr danach. : D
Also bei mir kam raus:
»Allgemeine Aufschiebetendenz«: 40%, dh. 60% haben ein höheres Ausmaß an Prokrastination angegeben.
»Aktive Suche nach Ablenkung«: 60%, dh. 40% haben eine stärkere Tendenz zur aktiven Suche nach Ablenkung.
»Abneigung und Unbehagen gegenüber Aufgaben«: 55%, d.h 45% empfinden eine stärkere Abneigung gegenüber anstehenden Aufgaben.
Depressive Tendenzen hatte ich keine, aber ADS (was ich ja auch diagnostiziert habe):
Mi., 26. Mai 2021 um 21:55
@ Journey:
Interessant, wie unterschiedlich unsere Ergebnisse ausgefallen sind.
Was ich daraus ziehe? Mh. Die hohen Werte erschrecken mich nicht sonderlich, auch wenn es so schwarz auf weiß schon (scheinbar) »offiziell« festgelegt klingt. Was es natürlich als subjektiver Selbsttest nicht ist.
Die niedrigen Werte und die ADHS-Verneinung sind da ein entspannterer Gegenpol, die Depressionsverneinung verwundert mich trotz der Erläuterung allerdings etwas.
Mi., 26. Mai 2021 um 17:42
… und auf Platz Nummer 1 der eindeutigsten Anzeichen dafür, dass Sie proktastinieren ist: Sie machen einen einen Psychotest zum Thema Proktastination um zu proktastinieren. 😂
Mi., 26. Mai 2021 um 22:09
@ Lady Butterfly:
Das ist aber ein schwerer Vorwurf. Und es klingt sehr paradox. Aber weißt du was? Es kommt noch besser – da kommst du nie drauf: Eine gute Freundin schickte mir mal einen Link zu einem Online-(!!!) Selbsttest zur Internetsucht (!!!). 😁 Ja, Tatsache!
Und es kommt noch besser: Ich habe im Anschluss an einem Online-(!!!) Studienprogramm zur Internetsucht (!!!) teilgenommen. 😜
Darüber werde ich demnächst noch separat bloggen.