Am Samstag waren meine Liebste und ich beim Büchertrödel im benachbarten Stadtteil. Wider Erwarten wurde sie darauf nicht per Stadt-Newsletter aufmerksam, sondern im mittwöchentlichen Werbeblättchen. Wir hatten uns beide Wecker gestellt, um relativ pünktlich um kurz nach 10 bereits dort zu sein.
Dort angekommen, kamen uns auch schon Passanten mit dick gefüllten Stoffbeuteln entgegen. Doch hierbei schien es sich hauptsächlich um Bücher zu handeln. Die zumindest für mich relevanteren Spiele standen anscheinend noch nicht so hoch im Kurs. Umso besser.
Und das sollte auch belohnt werden … Neben zwei Büchern (nicht für mich, nicht im Bild) und einer »Ruthe«-DVD für 1 Euro haben wir in der – im Vergleich zum Büchersortiment eher kleinen Auswahl – gleich vier Spiele gefunden. Für nur 2 Euro pro Spiel. Und kein Fehlkauf dabei 🙂
Der Palast von Alhambra
Begonnen haben wir den Spieleabend mit diesem Spiel des Jahres 2003 (Verlagsseite mit Video). Ein sehr gelungenes Legespiel für 2 bis 6 Spieler. Gerade streiten Claudy und ich, wer da gewonnen hatte. Soeben sind wir überein gekommen, dass doch sie gewinnen hatte.
Geld aus der Auslage nehmen, Palastteile in der passenden Währung kaufen oder die bestehende eigene Alhambra umbauen. Das sind die drei Möglichkeiten, die einem jedesmal zur Verfügung stehen. Das klingt simpel, hat es aber in sich. Denn ein interessanter »Zug« dabei ist, dass man erneut am Zug ist, wenn man ein Palastteil genau passend bezahlen kann.
Zug um Zug
Im Anschluss haben wir uns dem darauffolgenden Spiel des Jahres 2004 (Verlagsseite mit Video) gewidmet. Ein Spiel für bis zu 5 Personen, das uns ebenfalls sehr gefallen hat. Diesmal gewann ich.
Hier gibt es statt Geldscheinen Waggons in der Auslage zum Sammeln. Mit genug Waggons in der passenden Farbe kann man entsprechende Strecken nutzen, das heißt Kunststoffwaggons in der eigenen Farbe auf die Felder einer Strecke nutzen.
Etappenweise geht das ganz schön fix, da man erst einmal nur Karten sammelt. Doch muss man immer abwägen, ob man weiter sammeln oder diese doch schon für eine Streckennutzung ablegen möchte.
Alternativ kann man in seinem Spielzug auch Zielkarten ziehen. Diese sorgen noch einmal für mehr Nervenkitzel: Man zieht drei Zielkarten, von denen man mindestens eine behalten muss. Alle beinhalten einen Strecke (Start und Ziel) sowie eine Punktzahl. Je länger, desto mehr Punkt gibt es am Ende, wenn man diese beiden Orte mit einer durchgehenden eigenen Strecke verbunden hat. Doch schafft man dies nicht, wird genau diese Punktzahl letztlich abgezogen. Hier gilt es also immer abzuwägen, wann man neue Zielkarten zieht und welche man sich davon auswählt.
Elfenland
Beendet haben wir den Spieleabend dann doch bereits nach dem dritten Spiel, mit dem Spiel des Jahres 1998., spielbar mit 2 bis 6 Personen. Auch hier lag ich am Ende knapp vorne.
Für ein familienfreundlich wirkendes Spiel hat dies doch einen – vor allem für meine Gegenspielerin – überraschend hohen Ärgerfaktor. Hier kommt man sich doch auch gerne in die Quere, da man vor jedem der vier Spielrunden immer abwechselnd Transportmittel-Plättchen legt – und dabei nicht weiß, welche damit verbundenen Karten der Gegenspieler auf der Hand hat. Und welche Route der bzw. die andere(n) wählt bzw. wählen.
Can’t Stop!
Das bei Amazon in 40 Rezensionen mit sehr guten 4,8 von 5 Sternen bewertete Würfelspiel haben wir Sonntagnachmittag nachgeholt. Dieses hat wirklich seinen ganz eigenen Reiz. Man muss hier immer abwägen, ob man weiterwürfeln möchte, um in den Zahlenreihen höher zu kommen, oder freiwillig aufhören, um seinen Spielstand zu sichern und in seinem nächsten Zug dort fortzufahren.
Denn mit drei eigenen Figuren im Ziel (ganz obne auf dem jeweils bezifferten Feld) hat man das Spiel gewonnen. Aber kann man mit den vier Würfeln nach einem Wurf aus zwei Würfeln keine der drei Zahlen bilden, in deren Reihen die aktiven Läufer stehen, hat man den ganzen eigenen Fortschritt aus dieser Runde verloren.
Das Spiel an sich ist so einfach gehalten wie die Regeln. Doch mittlerweile kann ich auch verstehen, weshalb das Spiel bei Amazon für hochpreisige 39,90 angeboten wird:
Vielen Dank für Ihr Interesse am Ravensburger Online-Spiel „Can’t stop“.
Leider müssen wir Ihnen an dieser Stelle mitteilen, dass sich das Spiel “Can’t stop“ aus Lizenzgründen nicht mehr in unserem Sortiment befindet und wir deshalb auch das dazugehörige Online-Spiel ab sofort nicht mehr anbieten können.
Wir bitten hierfür um Ihr Verständnis.
Quelle: ravensburger.de
Da kann man für Interessierte nur hoffen, dass sich bald eine Neulizensierung bei einem anderen Verlag findet.